Mögliche Ursache für widersprüchliche Wirkungsstudien zu Mikroplastik

Ökotoxikologische Untersuchungen zu den Auswirkungen von Mikroplastik auf die Gesundheit des Menschen und die Umwelt kommen bislang zu widersprüchlichen Ergebnissen. In einschlägigen Studien zu den Gesundheitsgefahren durch Mikroplastik werden Humangewebe wie Darmzellen oder marine Organismen wie Krebse und Miesmuscheln verschiedenen Mikroplastikpartikel-Konzentrationen ausgesetzt, um die Wechselwirkungen mit Zellgewebe zu erforschen. Diese Mikropartikel wurden vorab nach Kunststoffart, Form und Größe kategorisiert. Ihre chemisch-physikalischen Eigenschaften wurden bislang aber kaum berücksichtigt. Ein interdisziplinäres Forschungsteam der Universität Bayreuth um Prof. Dr. Christian Laforsch stellte nun fest, dass das handelsübliche Polystyrol, das in diesen Studien häufig verwendet wird, sich je nach Hersteller deutlich unterscheidet und unterschiedlich auf Zellgewebe wirkt. Verallgemeinernde Aussagen über gesundheitliche oder ökologische Gefahren durch Mikroplastik halten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler daher für problematisch.

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Kunststoffabfälle im Meer dienen als Lebensraum für Küstenarten

Küstenbewohner wie Krebse, Muscheln und Seepocken scheinen einen Weg gefunden zu haben, auf dem offenen Meer zu überleben. Laut einer US-amerikanischen Studie besiedeln sie Kunststoffabfälle und treiben damit über den Ozean. Das Phänomen gilt in der Meeresbiologie als Paradigmenwechsel. Als Lebensraum hielt man das offene Meer bisher für diese Organismen für unbewohnbar. Eine Gruppe Wissenschaftler des Smithsonian Environmental Research Center (SERC) beobachtete, dass die Küstenbewohner die Kunststoffabfälle nicht nur besiedeln, manche gedeihen sogar darauf. Wie sich diese neuen Hochsee-Gemeinschaften auf die Ökosysteme auswirken, soll weiter erforscht werden.

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Neues Messverfahren für kunststoffabbauende Enzyme

Die Verstoffwechselung von Kunststoffen wie Polyethylenterephthalat (PET) mit Hilfe von Enzymen wird bereits seit einigen Jahren erforscht. Mehrere Enzyme, sogenannte Polyester-Hydrolasen, die in Bakterien und Pilzen vorkommen, können den Kunststofftyp PET bis zu einem gewissen Grad abbauen. Sie für einen industriellen Einsatz weiterzuentwickeln, ist bislang sehr zeitaufwändig. Eine Arbeitsgruppe um Dr. Heinz-Georg Jahnke von der Universität Leipzig hat eine neue Messmethode entwickelt, mit der Kunststoff abbauende Enzyme schneller als bisher identifiziert und quantifiziert werden könnten, was die Entwicklung solcher Enzyme deutlich beschleunigen könnte.

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Zur Lösung braucht es Zusammenarbeit vieler Akteure

Seit Ende letzten Jahres hat die BKV mit Dr. Ingo Sartorius einen neuen Geschäftsführer. Sartorius war zuvor über 25 Jahre beim deutschen Verband der Kunststofferzeuger PlasticsEurope Deutschland tätig und leitete dort über viele Jahre den Geschäftsbereich Mensch und Umwelt (heute: Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft). In dieser Funktion war er auch mit Themen wie Marine Litter bzw. Kunststoffe und Umwelt befasst. Im aktuellen Interview befragen wir ihn zum Thema Kunststoffe in der Umwelt und den dazu geplanten Projekten der BKV.

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Globales Abkommen gegen Plastikmüll in der Umwelt

Bei der Umweltversammlung der Vereinten Nationen (UNEA) am 2. März in Nairobi haben die Staatenvertreter ein rechtsverbindliches internationales Abkommen gegen Plastikverschmutzung der Umwelt auf den Weg gebracht und dafür viel Lob von Politikern, Umweltschützern und auch von Wirtschaftsverbänden erhalten. So äußerten sich der Weltverband der Kunststofferzeuger (World Plastics Council) genauso wie deutsche Verbände der Chemie- und der Kunststoffindustrie positiv über das Abkommen.

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Expertenmeinung zum Plastiktütenverbot: „ein symbolischer Schritt“

Seit Beginn des Jahres 2022 dürfen keine Plastiktüten mehr an der Ladentheke verkauft werden. Nicht mehr erlaubt sind Einwegplastiktüten mit einer Wandstärke von 15 bis 50 Mikrometern. Für Christian Laforsch, Professor für Tierökologie und Sprecher des Sonderforschungsbereichs Mikroplastik der Universität Bayreuth, hat das Verbot vor allem symbolischen Charakter. Es diene der Bewusstseinsbildung und stehe für den problematischen Umgang mit Kunststoff. Für notwendig halte Laforsch eine echte Kreislaufwirtschaft und höhere Wertschätzung von Kunststoffen.

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USA verursachen die meisten Kunststoffabfälle

Die Vereinigten Staaten von Amerika sind einer US-Studie zufolge die größten Verursacher von Plastikmüll weltweit. Rund 42 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle erzeugte das Land demnach im Jahr 2016. Das sei mehr als doppelt so viel wie China und mehr als alle Länder der Europäischen Union zusammen an Kunststoffabfällen produzierten, schreiben die Autoren eines Expertenberichts. Der Bericht der gemeinnützigen National Academies of Sciences, Engineering and Medicine wurde der US-Regierung vorgelegt. Er enthält eine Reihe von Empfehlungen. Vor allem die Herstellung von Neukunststoffen sollte aus Sicht der Akademien reduziert werden.

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Korallen reinigen Meerwasser von Mikroplastik

Laut einer Studie der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) bauen riffbildende Korallen kleine Kunststoffpartikel dauerhaft in ihr Kalkskelett ein und tragen auf diese Weise zur Reinigung des Meerwassers von Mikroplastik bei. Für die Studie untersuchten Dr. Jessica Reichert und ihr Team vier Korallenarten, die im Indopazifik beheimatet sind. Sie simulierten eine starke Mikroplastik-Belastung und analysierten danach Skelette und Gewebe der Korallen.

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Laien-Projekt sammelt Daten zu Mikroplastik im Meer

Zwei Flensburgerinnen fischten im Frühsommer 2021 in Nord- und Ostsee nach Mikroplastik. Neun Segler und zahlreiche Ehrenamtler unterstützten sie bei dem sogenannten Citizen Science Projekt. Die Ergebnisse sollen der Wissenschaft zur Verfügung gestellt werden.

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Bericht "Kunststoffe in der Umwelt"

Der im April veröffentlichte Bericht liegt nun auch in englischer Sprache vor. Der Bericht stellt eine Weiterentwicklung des seit Jahren immer wieder aktualisierten Modells „Vom Land ins Meer“ dar, da sich auch die Diskussion in der Fachwelt inzwischen um die Einträge in die Umwelt und deren Verbleib dreht. Einträge ins Meer sind dann nur ein Teil davon, allerdings weiterhin ein wesentlicher. Insofern bringt die BKV auch im nächsten Jahr das Modell zu den Eintragspfaden „Vom Land ins Meer“ mit neuen Daten wieder auf den aktuellen Stand.

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