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Weltabfallindex: Deutschland auf Platz 3

Deutschland ist die dritt-effizienteste Abfallwirtschaft der Welt, nach Südkorea und Dänemark.


Die Studie des slowakischen IT- und Hardwareherstellers Sensoneo analysiert die Daten von 38 Mitgliedsstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und erstellt ein Ranking der Effizienz der Abfallwirtschaft von Ländern weltweit. Sie erschien erstmals im Jahr 2019. Der aktuelle Weltabfallindex zeigt, dass weiterhin große nationale Unterschiede bei der anfallenden Müllmenge sowie bei Entsorgungs- und Recyclingwegen bestehen. Laut der Analyse ist Deutschland die dritt-effizienteste Abfallwirtschaft der Welt, nach Südkorea und Dänemark. Die Deutschen produzieren mit 632 Kilogramm pro Kopf allerdings vergleichsweise viel Müll, der weltweite Durchschnitt liegt laut Weltabfallindex bei 527 Kilogramm im Jahr. Die meisten Abfälle fallen in den Vereinigten Staaten an. Jeder US-Bürger produziert laut Index aktuell 811 Kilogramm Müll, von denen etwa die Hälfte auf einer Deponie landet und 95 Kilogramm verbrannt werden. Die US-Amerikaner produzieren heute zwei Kilogramm mehr Müll als im Jahr 2019. In Deutschland hat sich laut der Analyse die Müllmenge pro Kopf im gleichen Zeitraum um ein Kilo verringert, obwohl die Covid-19-Pandemie den Gebrauch zahlreicher Einwegartikel, wie medizinischer Masken und Covid-Schnelltests, unabdingbar gemacht habe. 302 Kilogramm gingen den Angaben zufolge in Deutschland ins Recycling, 204 Kilogramm wurden verbrannt. Damit ist die Recyclingquote in Deutschland die höchste der Welt, allerdings wegen ihres Input-bezogenen Messpunktes bei Experten nicht unumstritten. Deutschland profitiere im Ranking vor allem von der sichtbaren Verschlechterung der Abfallentsorgung in anderen Ländern, wie zum Beispiel in Island, Tschechien oder Israel. Laut der aktuellen Untersuchung ist die Türkei die größte „Müllsünder-Nation“ der Welt – wie schon 2019. Trotz Verbesserungen im Bereich Recycling (47 Kilogramm pro Kopf) – noch im Jahr 2019 wurden laut Index in der Türkei überhaupt keine Abfälle recycelt – würden die Fortschritte des Landes die illegal entsorgten Abfallmengen (176 Kilogramm pro Kopf) nicht aufwiegen. Weitere Ergebnisse der Studie betreffen unter anderem die Behandlung von Abfällen: Die Müllverbrennung sei laut den Autoren aus umwelttechnischer Sicht der Deponierung von Abfällen vorzuziehen. Nur 17 von 38 Staaten würden anteilig mehr Müll thermisch verwerten als sie deponieren, nämlich Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Irland, Japan, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Schweden, die Schweiz, Slowenien, Südkorea und das Vereinigte Königreich. Nur in der Schweiz, wo allerdings das Pro-Kopf-Aufkommen an Abfällen mit 706 Kilogramm relativ hoch sei, würden überhaupt keine Abfälle deponiert. Von den 706 Kilogramm pro Einwohner gingen bei den Eidgenossen 333 Kilogramm in thermische Verfahren und 210 Kilogramm ins Recycling.
 

Quellen:

  • packreport.de (18.3.2021)
  • Euwid Recycling und Entsorgung 12/2022 (23.03.2022)
  • Foto: © Reclay Group

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