Treibhausgasemissionen im Abfallsektor erneut gesunken
Laut Berechnungen des UBA sind die Emissionen des Abfallsektors im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um rund 4,5 Prozent gesunken.
Die Emissionen der Abfallwirtschaft summierten sich laut einer aktuellen Prognose des Umweltbundesamtes (UBA) für das Jahr 2022 auf gut 4,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Damit liegt der Sektor den Zahlen zufolge erneut unter der im Bundes-Klimaschutzgesetz festgelegten Jahresemissionsmenge von 8,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. So wurden die Emissionen gegenüber dem Jahr 1990 um fast 90 Prozent reduziert. Der Rückgang in diesem Bereich sei im Wesentlichen auf die sinkenden Emissionen aus der Abfalldeponierung infolge des Verbots der Ablagerung organischer Abfälle zurückzuführen, erklärt das UBA. Auch die Gesamtmenge der Treibhausgasemissionen in Deutschland ist laut UBA im vergangenen Jahr um 1,9 Prozent leicht gesunken. Hierzulande wurden den Angaben zufolge im Jahr 2022 insgesamt rund 746 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt und damit etwa 15 Millionen Tonnen weniger als im Jahr 2021. Die Emissionen sind in Deutschland laut UBA seit 1990 somit um 40,4 Prozent gesunken, und die Zielwerte des Bundes-Klimaschutzgesetzes (KSG) wurden in Summe eingehalten. Einen deutlichen Anstieg der Emissionen verzeichnete das UBA allerdings im Energiesektor: Dieser weise 10,7 Millionen Tonnen mehr auf als 2021 und liege bei rund 256 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Grund sei ein vermehrter Einsatz vor allem von Stein- und Braunkohle zur Stromerzeugung, der trotz Einsparungen beim Erdgas die Emissionen steigen lasse. Gedämpft werde der Anstieg der Emissionen in diesem Bereich jedoch durch die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, die um neun Prozent gegenüber 2021 gestiegen sei. Die Jahresemissionsmengen für 2022 von 257 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente konnte der Sektor den Zahlen nach knapp einhalten. Über den im Bundes-Klimaschutzgesetz festgelegten Jahresemissionsmengen liegen laut den Berechnungen des UBA erneut die Sektoren Verkehr (148 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente) und Gebäude (112 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente). Deutlich um 10,4 Prozent gesunken sind mit einem Rückgang um 19 Millionen Tonnen auf 164 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente der Erhebung zufolge die Emissionen im Sektor Industrie. Insbesondere in der metallverarbeitenden und in der chemischen Industrie wirkten sich reduzierte Energieeinsätze aufgrund stark gestiegener Energiekosten in Folge des Krieges in der Ukraine aus. Zurückgegangen seien auch die Emissionen in den Sektoren Gebäude und Landwirtschaft.
Quellen:
- PM UBA, euwid-recycling.de (15.3.2023)
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