Auf dem BKV-Symposium am 8. November 2023 wurden neue Erkenntnisse jüngster Studien und Projekte der BKV vorgestellt und mit weiteren Vertretern in spannenden Podiumsrunden diskutiert.
Rund 90 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung, Beratung und NGO nahmen an der hochkarätigen Veranstaltung in der Berliner Landesvertretung von Rheinland-Pfalz teil. Die professionelle Moderation leitete Dr. Frank Buckel, Advocacy Sustainable Solutions der Covestro Deutschland AG. Im Eröffnungsinterview nach den Grußworten von Michael Hauer, Staatssekretär des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums, und Matthias Stechhan, Direktor Polyolefin Sales der LyondellBasell und BKV-Vorsitzender, wurde die Bedeutung von Studien und wissenschaftlichen Erkenntnissen der BKV als Kunststoff-Kompetenzcenter betont. Diese tragen wesentlich zur Versachlichung vor allem politischer Diskussionen im Rahmen des EU Green Deals und seiner Regelwerke bei.
In der ersten Session am Vormittag stellten Dr. Joachim Christiani, HTP, Dr. Thomas Kirschstein, Fraunhofer IMW, und Kurt Schüler, GVM, ihre Studienergebnisse vor, mit denen die Kunststoff-Value Chain vom Produktdesign etwa durch die Recyclingfähigkeit von Kunststoffverpackungen über Instrumente zur Förderung des Kunststoffrecyclings bis zu Potenzialen des Rezyklateinsatzes in Kunststoffverpackungen beleuchtet wurde. Die Ergebnisse wurden anschließend in einer lebhaften Diskussion auf dem Podium zusammen mit Dr. Helen Fürst, Fürst Group, und Katharina Istel, NABU, aufgenommen. Dabei wurden unter anderem die aktuellen, von der EU-Kommission vorgeschlagenen Anforderungen für eine neue EU-Verpackungsregulierung aufgegriffen, vor allem Rezyklateinsatzquoten für Kunststoffverpackungen im Lebensmittelkontakt. Die Unternehmen und Verbände der Kunststoffwertschöpfungsketten sehen sich hier mit unterschiedlichen, zum Teil unlösbaren Problemen konfrontiert. Daher werden etwa Flexibilisierung der Quotenvorgaben sowie Technologieoffenheit bei der Verwertung und ausreichend Übergangszeiträume eingefordert.
In der zweiten Session am Nachmittag stellte Dr. Jörg Rothermel, VCI, die Kreislaufführung Kohlenstoff in den Kontext einer zukünftigen klimaneutralen Chemieproduktion bis 2045. Hierzu präsentierte Ulrich Schlotter, BKV, die „Fact finding“-Studie über potenzielle Beiträge des Kunststoffs zur Kohlenstoff-Versorgung der Chemie durch technologieoffenes Recycling in bestehenden Infrastrukturen. Auf dem Podium folgte eine spannende Diskussion über die Kunststoff-Kreislaufführung zusammen mit den Referenten sowie Dr. Oliver Möllenstädt, GKV, und Dr. Klaus Wittstock, BASF.
Dr. Ingo Sartorius, Geschäftsführer der BKV, fasste zusammen: Das Symposium war eine äußerst gelungene Veranstaltung auf höchstem Niveau aller Referenten, Podiumsteilnehmer und der Teilnehmer. Die sachorientierte Diskussion mit wesentlichen Akteuren aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und NGOs ist ein wichtiger Baustein, um möglichst konkrete Lösungsansätze herauszuarbeiten.