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Schweden will Steuer auf Plastiktüten wieder abschaffen

Die Regierung des Landes hält die Steuer für nicht mehr erforderlich.

 

Die schwedische Klima- und Umweltministerin Romina Pourmokhtari hat Mitte vergangener Woche die Abschaffung der Plastiktütensteuer für November 2024 angekündigt. Die Abgaben von umgerechnet circa 25 Cent pro Einkaufstüte und etwa 2,5 Cent für dünne Obst- und Gemüsebeutel waren im Jahr 2020 eingeführt worden, um EU-Vorgaben umzusetzen. Ziel der EU-Verpackungsrichtlinie ist es, den Verbrauch von Kunststofftragetaschen mit Wandstärken zwischen 15 und 50 Mikrometern auf 40 Stück pro Person bis zum Jahr 2025 zu senken. So sollen die dadurch verursachten Abfälle reduziert sowie eine effizientere Ressourcennutzung gefördert werden. Die Schweden verbrauchten im Jahr 2019 nach Angaben der Environmental Protection Agency (EAP) pro Kopf jährlich noch 74 Plastiktüten. 2022 sei die Zahl auf 17 Stück pro Kopf gesunken. Die EU-Zielvorgabe, so Umweltministerin Pourmokhtari, habe man damit deutlich unterschritten. Auch habe der geringere Verbrauch von Plastiktüten in einigen Fällen zu einer Umstellung auf Papiertüten geführt, die in der Regel bei der Herstellung mehr Energie verbrauchten als die Kunststofftüten. Die schwedische Umweltschutzbehörde hat laut Medienberichten von einer Senkung oder Abschaffung der Steuer dringend abgeraten, da dadurch die Gefahr bestehe, dass die Zahl der in der Natur verstreuten Plastiktüten wieder zunehmen werde. Ganz ähnlich hätten sich die See- und Wasserbehörde geäußert.
 
Quellen:

  • faz.net (13.9.2023)
  • sueddeutsche.de (14.9.2023)
  • Kunststoff Information (19.9.2023)
  • Foto: Fotolia

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