PPWR: Kritik an Ausweitung der Mehrwegpflichten
Industrieverbände fordern, die geplanten Mehrwegvorgaben für Industrieverpackungen im aktuellen Vorschlag zu streichen, meldet Euwid.
Laut vorläufigem Kompromissvorschlag zur EU-Verpackungsverordnung (PPWR) sollen anders als von der EU-Kommission ursprünglich vorgeschlagen die Mehrwegquoten für Industrieverpackungen aus Kunststoffen deutlich ausgeweitet und erhöht werden. Vorgesehen sind demnach nicht nur Mehrwegquoten für Transportverpackungen, sondern auch für „Verkaufsverpackungen zum Transport von Produkten“. Die EU-Kommission hatte für 2030 unterschiedliche Quoten (bis zu 30 Prozent) für verschiedene Transportverpackungsformate vorgeschlagen. Laut Kompromissvorschlag soll nun für alle Formate eine Quote von 40 Prozent gelten. Die Pläne stoßen bei deutschen Verbänden wie unter anderem der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie und der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen auf größte Skepsis. Insbesondere hinsichtlich der Unterscheidung zwischen Verkaufs- und Transportverpackungen gebe es erhebliche rechtliche Bedenken, da viele Verpackungsformate sowohl Transport- als auch Verkaufsaspekte umfassten, was eine klare Definition erschwere, heiße es in einem Schreiben der Verbände an das Bundesumweltministerium. Die Verbände kritisierten darin auch, dass die vorgeschlagenen Quoten nicht auf einer wissenschaftlichen Grundlage beruhten. Mehrwegquoten für Transportverpackungen sollten nur auf Basis einer umfassenden wissenschaftlichen Grundlage und Folgenabschätzung eingeführt werden. Auch bestünden Zweifel an der ökologischen und ökonomischen Rechtfertigung der vorgeschlagenen Maßnahmen. Die Industrieverbände forderten daher, die Mehrwegvorgaben für Industrieverpackungen im aktuellen Vorschlag zu streichen.
Quellen:
- euwid-recycling.de (12.3.2024)
- Foto: Symbolbild, unsplash.com, Manh Le