Kneipp, das Berliner Start-Up Circleback und weitere Partner planen den Aufbau eines Pfandsystems nach dem Vorbild der Getränkeindustrie.
An einem bundesweit flächendeckenden Pfandsystem für Kosmetikverpackungen aus Kunststoff arbeitet der Würzburger Hersteller von Körperpflegeprodukten, Kneipp GmbH, eigenen Angaben zufolge in einem Pilotprojekt zusammen mit Circleback und weiteren Unternehmen. Neben Partnern aus der Kosmetikbranche wie unter anderem Essence und Guhl sollen laut Euwid auch der Recyclingtechnikspezialist Tomra und der französische Umweltkonzern Veolia an dem Projekt beteiligt sein. „Ausreichend recyceltes Material für unsere Verpackungen zu bekommen, wird immer herausfordernder“, erklärt Philipp Keil, Head of Packaging Materials Management bei Kneipp zu dem Vorhaben. „Deshalb unterstützen wir als Kooperationspartner der ersten Stunde aktiv den Ansatz von Circleback, ein eigenes Pfandsystem für Badezimmerprodukte aufzubauen. Die Idee, bereits erlernte Strukturen aus der Getränkeindustrie auf Körperpflegeprodukte zu übertragen, ist großartig und könnte Signalwirkung auf unsere gesamte Branche haben.“ Aktuell werde über den Gelben Sack zu wenig hochwertiges Rezyklat gewonnen, um daraus flächendeckend Verpackungen für die Körperpflegebranche herzustellen, so Keil. Laut Circleback haben viele Supermärkte und Drogerien Interesse an dem Konzept angemeldet. Das Pilotprojekt soll nach Angaben der Beteiligten noch in diesem Halbjahr zunächst in einem Edeka-Markt in Berlin starten. Dann können an einem Pfandautomaten von Circleback leere Kosmetik- und Körperpflegeverpackungen abgegeben werden. Mit bis zu 20 Cent pro Stück sollen die zurückgegebenen Verpackungen über eine App vergütet werden. Die gebrauchten Kosmetikverpackungen werden in Form daraus gewonnener Rezyklate an Kneipp sowie die teilnehmenden Partnermarken zurückgehen.