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PED: Kunststofferzeugung mit stabilem Wachstum

Eine wieder stärkere Nachfrage sorgte im Jahr 2021 bei den Kunststofferzeugern in Deutschland für ein Plus bei Beschäftigung, Produktion und Umsatz.


Die Unternehmen profitierten laut der Bilanz, die der Verband PlasticsEurope Deutschland Anfang Mai in Hamburg präsentierte, vom leichten Wiederanziehen der Konjunktur nach dem Corona-Einbruch. Die Kunststoffproduktion stieg den Angaben zufolge in Deutschland 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 17,2 Prozent auf 21,3 Millionen Tonnen. Der Gesamtumsatz der Kunststofferzeuger im In- und Ausland erhöhte sich um 33,8 Prozent auf 31 Milliarden Euro, was zu gleichen Teilen auf das Mengenwachstum sowie gestiegene Preise zurückzuführen sei. Die Branche habe sich wacker geschlagen, obwohl das Jahr von wirtschaftlichen Aufs und Abs geprägt gewesen sei, sagte der scheidende Vorstandsvorsitzende von PlasticsEurope Deutschland, Dr. Michael Zobel (Foto), bei der Wirtschaftspressekonferenz. Lockdowns, Materialknappheit an den Märkten und strapazierte Lieferketten sorgten laut Zobel ebenso für Unsicherheit bei den Unternehmen wie Preissteigerungen für Vorprodukte und Energie. Mit Blick auf das Jahr 2022 erklärte er, dass die wirtschaftliche Volatilität der Pandemiezeit nicht mit den Herausforderungen und Auswirkungen des Ukraine-Krieges vergleichbar sei. Der russische Angriffskrieg in Osteuropa gefährde die Rohstoffsicherheit, verteure die Energie maßgeblich und störe bzw. unterbreche Transportwege sogar komplett. Aufgrund deutlich höherer Produktionskosten in Kombination mit einer eingetrübten Weltkonjunktur drohe ein Einbruch bei Kaufkraft und Nachfrage. Inwieweit die Kunststofferzeuger die Preissteigerungen weitergeben können wie noch im Jahr 2021, sei laut Zobel fraglich. Ingemar Bühler, Hauptgeschäftsführer von PlasticsEurope Deutschland, betonte, dass die „grüne Transformation der Branche höchste Dringlichkeit“ habe und dazu in erster Linie ausreichend bezahlbare Energie benötigt werde. Hier müsse die Politik pragmatisch umsteuern, was sie bereits in weiten Teilen tue. Auch müsse laut Bühler mehr dafür getan werden, das 1,5-Grad-Ziel von Paris zu erreichen und irreversible Auswirkungen auf das Klima zu vermeiden – mit mehr Kreislaufwirtschaft, nachwachsenden Rohstoffen und Erneuerbaren Energien. Zur Weltleitmesse K in Düsseldorf im Oktober werde PlasticsEurope Deutschland exklusive Innovationen der Branche präsentieren und auf der Sonderschau „Plastics shape the future“ die Messeleitthemen Kreislaufwirtschaft, Klimawandel und Digitalisierung mit Experten aus Politik und Wirtschaft diskutieren.

Gerade erschienen ist auch der Geschäftsbericht des Verbands PlasticsEurope Deutschland, der unter anderem Hintergründe zur wirtschaftlichen Entwicklung der Kunststofferzeuger im Jahr 2021 liefert und über die neue Wertschöpfungsketten-Initiative „Wir sind Kunststoff“ berichtet. Der Geschäftsbericht ist online auf www.plasticseurope.org/de verfügbar.

Quellen:

  • PM PlasticsEurope Deutschland (5.5.2022, 12.5.2022)
  • Foto: © PlasticsEurope Deutschland

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