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Normungsroadmap für die Kreislaufwirtschaft

DIN, DKE und VDI haben gemeinsam mit über 550 Expertinnen und Experten eine Normungsroadmap für die Circular Economy erarbeitet.

 

Am 19. Januar 2023 wurde die Normungsroadmap Circular Economy vom Deutschen Institut für Normung e.V. (DIN), der Deutschen Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN (VKE) und dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI) veröffentlicht und in Berlin der Staatssekretärin des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), Christiane Rohleder, übergeben. Die Ausarbeitung beschreibt, wie das BMUV mitteilt, vor welchen Herausforderungen im Bereich der Circular Economy die Branchen stehen und welche Normen und Standards benötigt werden, um diesen zu begegnen. Staatssekretärin Rohleder erklärte zu dem vom Ministerium geförderten Projekt: „Standards und Normen sind für die gesamte Wirtschaft eine zentrale Voraussetzung, dass der dringende Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft gelingt. Ohne Standards können weder die Verbraucherinnen und Verbraucher noch Unternehmen erkennen, welche Qualität Materialien, Produkte oder auch Prozesse haben. Aber nur über eine erkennbare gute Qualität kann Vertrauen in einen Markt entstehen. Daher sind Normen wichtig, damit zum Beispiel ein starker Markt für Recycling-Material entstehen kann. Die Bundesregierung will das Thema Normung für eine echte Kreislaufwirtschaft in der EU voranbringen und Anforderungen an Produkte europaweit festlegen – im Dialog mit den Herstellern. Mit der Normungsroadmap Circular Economy sind hierfür wichtige Vorarbeiten geleistet.“ Auf Basis der erarbeiteten Ergebnisse werde es nun in die konkrete Umsetzung gehen.

An der Erstellung des Fahrplans für die Normung zur Circular Economy haben den Angaben zufolge Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Öffentlicher Hand und Zivilgesellschaft mitgearbeitet. Die Roadmap umfasst sieben Schwerpunktthemen, die sich an den Fokusthemen des Circular Economy Action Plans der EU orientieren: Digitalisierung, Geschäftsmodelle und Management, Elektrotechnik und IKT (Informations- und Kommunikationstechnologie), Batterien, Verpackungen, Kunststoffe, Textilien, sowie Bauwerke und Kommunen. Die Roadmap soll einen Überblick über den Status Quo der Normung und Standardisierung in diesen Bereichen geben und vor allem Bedarfe für künftige Normen und Standards aufzeigen. Im Bereich Verpackungen thematisiert die Roadmap unterschiedliche Ansätze: vom Verpackungsdesign über zirkuläre Infrastrukturen für Sortierung und Verwertung bis hin zur Konformität von Rezyklaten. Zudem identifiziert die Roadmap für den Mehrwegbereich einen Normungsbedarf zur Unterstützung von Mehrwegkonzepten in der Praxis. Auch fokussiert sie einheitliche Methodiken, Metriken und Grenzwerte, um die Recyclingfähigkeit von Verpackungen zu bewerten. Für Kunststoffe nennt die Roadmap Normungs- und Standardisierungsbedarfe mit Bezug auf Themen wie unter anderem: Nachhaltigkeitsbewertung, Traceability, Digitaler Produktpass, Qualitätsanforderungen, Recyclingfähigkeit sowie mechanisches und chemisches Recycling. Normungsbedarf sehen die Autorinnen und Autoren der Roadmap unter anderem auch bei den Prozessen, die dem Recycling vorgelagert sind und plädieren für eine qualitätsbezogene Normung der Eingangsströme.
 

Zudem wurden im Rahmen der Erarbeitung fünf Querschnittsthemen identifiziert, die für alle sieben Schwerpunktthemen von hoher Relevanz seien und daher auch umfassend im Zuge der Umsetzung betrachtet werden sollen: Nachhaltigkeitsbewertung, Lebensdauerverlängerung, Digitaler Produktpass, Abfallende/End of Waste sowie Recyclingfähigkeit.
 

Im Bild v.l.n.r: VDI-Direktor Dieter Westerkamp, Christoph Winterhalter, Vorsitzender des Vorstandes DIN, Christiane Rohleder, Staatssekretärin im BMUV, Florian Spiteller, Bereichsleiter External Relations & Support, DKE
 

Weitere Information: zum Download der Normungsroadmap Circular Economy

 

Quellen:

  • PM BMUV, vdi.de (19.1.2023)
  • Foto: © VDI, Stefan Zeitz

 

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