Der Bericht, den der Kunststofferzeugerverband Plastics Europe veröffentlicht hat, informiert über positive Entwicklungen.

Virginia Janssens, Managing Director bei Plastics Europe, stellte auf der Pressekonferenz im Rahmen der K 2022 heraus, dass die europäische Kunststoffindustrie bei der Kreislaufwirtschaft immer weiter voran käme. Laut „Plastics the Facts 2022“ wurden in Europa im vergangenen Jahr 20 Prozent mehr recycelte Kunststoffe in neuen Produkten verwendet als noch 2020. Der Anteil von Rezyklaten in neuen Kunststofferzeugnissen liegt den Angaben zufolge mittlerweile bei fast zehn Prozent. Dieser Schritt nach vorne spiegele laut Plastics Europe die Bemühungen wider, welche die Kunststoffindustrie auf dem Weg in Richtung einer Kreislaufwirtschaft unternehme. Trotz der aktuell erzielten Fortschritte zeige der Report allerdings auch auf, dass der systematische Wandel zur Kreislaufwirtschaft und zur Treibhausgasneutralität beschleunigt werden müsse. Gefragt seien technologieoffene Lösungen, heißt es im Bericht. Das chemische Recycling gewinne als ergänzendes Instrument zum mechanischen Recycling an Bedeutung und sei aus Sicht der europäischen Kunststofferzeuger ein entscheidender Hebel zur Steigerung der Rezyklatmengeund dem Erreichen von mehr Ressourceneffizienz. Ungeachtet eines herausfordernden Umfelds mit ansteigenden Preisen für Energie und Rohstoffe infolge der russischen Aggression gegen die Ukraine, bestehenden und wohl auch zukünftigen Lieferengpässen, arbeite die Kunststoffindustrie unablässig daran, Emissionen weiter zu verringern und die Herstellung von Kunststoffen von fossilen Rohstoffen zu entkoppeln. Die Produktion nichtfossiler Kunststoffe hatte dem aktuellen Bericht zufolge im Jahr 2021 einen Anteil von 12,4 Prozent an der gesamten europäischen Kunststofferzeugung. Rückenwind für diese Entwicklung erhofft sich die Branche aus der Politik. Bei der Präsentation von „Plastics – The Facts 2022“ in Düsseldorf betonte Virginia Janssens, Managing Director von Plastics Europe, den Stellenwert eines unterstützenden industriepolitischen Rahmens: „Wenn wir unsere Industrie zukunftsfähig machen wollen, ist die Akzeptanz des chemischen Recyclings inklusive des Massenbilanzansatzes unerlässlich, um die duale Transformation unserer Industrie zu beschleunigen. Eine intensivere und abgestimmte Zusammenarbeit über die Wertschöpfungsketten hinweg und mit den politischen Entscheidern ist von zentraler Bedeutung, damit das gelingt. Auf sich allein gestellt kann weder ein privater noch ein öffentlicher Partner praktikable Lösungen für die komplexen Probleme in diesen beispiellosen Zeiten bieten.“
 
Weitere Information: zum Download von „Plastics the Facts 2022“
 

Quellen:

• Plasticker (17.10.2022)
• Foto: © Plastics Europe