Neuer Bericht „Plastics The Facts 2023“: Anteil zirkulärer Kunststoffe nimmt zu
Dem Bericht zufolge wurden im Jahr 2022 weltweit 37,8 Millionen Tonnen zirkuläre Kunststoffe aus biobasierten und recycelten Rohstoffen hergestellt.
Mit einem Anteil von 9,5 Prozent an der globalen Kunststoffproduktion von 400,3 Millionen Tonnen erreichte die Herstellung zirkulärer Kunststoffe im Jahr 2022 laut Bericht des Verbands der europäischen Kunststoffhersteller, Plastics Europe, einen neuen Rekordwert. Die globale Kunststoffproduktion legte im Jahr 2022 mit einem Plus von 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr leicht zu. In Europa liegt der Anteil zirkulärer Kunststoffe an der gesamten Kunststoffproduktion von 58,7 Millionen Tonnen (2021: 60,8 Millionen Tonnen) dem Bericht zufolge mit 19,5 Prozent doppelt so hoch wie der globale Wert. „Es ist deutlich erkennbar, dass die Transformation zur Kreislaufwirtschaft mit Kunststoffen voranschreitet, trotz sehr schwerer Marktbedingungen,“ erklärt Ingemar Bühler, Hauptgeschäftsführer von Plastics Europe Deutschland (PED). Um Wirtschaftswachstum und Klimaschutz miteinander in Einklang zu bringen und auf dem Pfad voranzuschreiten, brauche die Branche in Deutschland und Europa politische Weichenstellungen, so Bühler. Das gelte für die nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie, die EU-Verpackungsverordnung, die Ökodesignrichtlinie und auch beim UN-Meeresschutzabkommen. Bettina Dempewolf, Leiterin der Kommunikation bei PED, ergänzt: „Wir kommunizieren in aller Deutlichkeit, dass wir uns als Industrie auf den Weg gemacht haben und die Transformation zur fossilfreien Kreislaufwirtschaft mit Kunststoffen ernst meinen. Im Klartext: Das Wachstum bei zirkulären Kunststoffen übertrifft das der fossilen um das 16-fache. Nahezu zehn Prozent der weltweiten Kunststoffproduktion basiert mittlerweile auf zirkulären Rohstoffen.“ Die Industrie sei auf einem vielversprechenden Weg zur klimaneutralen Kreislaufwirtschaft, sagt Bühler. Doch ohne politische Unterstützung in Form von Anreizen und Investitionsprogrammen kämen die Unternehmen unter den gegebenen Wettbewerbsbedingungen noch zu langsam voran: „Die Bundesregierung muss jetzt gezielt Maßnahmen ergreifen, um Investitionen in umweltfreundliche Technologien zu ermöglichen und den Einsatz von zirkulären Kunststoffen zu fördern.“ Dabei sei keine Zeit zu verlieren, denn die wegweisenden Investitionsentscheidungen würden jetzt getroffen, weist Bühler auf die Dringlichkeit der Lage aus Sicht des Verbandes hin. Die europäische Kunststoffindustrie sei Spitzenreiter bei der Entwicklung zirkulärer Kunststofftechnologien, beispielsweise beim chemischen Recycling, doch laufe sie Gefahr, im globalen Wettbewerb den Anschluss zu verlieren. Innerhalb eines Jahrzehnts sei ihr Anteil an der weltweiten Kunststoffproduktion von 28 Prozent im Jahr 2002 auf 14 Prozent im Jahr 2022 zurückgegangen. Diese Entwicklung sei größtenteils auf hohe Energiepreise, hohe Regulationen und den begrenzten Zugang zu Rohstoffen zurückzuführen.
Weitere Information: zum Download der Kurzfassung „Plastics – the fast Facts 2023“ (in Englisch)
Quellen:
- PM PED (19.10.2023)
- Grafik: © PED