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Neue Plattform für enzymatisches Recycling

Ein britisches Forschungsteam präsentiert eine Plattform, die die Entwicklung von kunststoffabbauenden Enzymen beschleunigen soll.


Die Forschenden des Manchester Institute of Biotechnology (MIB) haben die Enzym-Engineering-Plattform in der Zeitschrift Nature Catalysis vorgestellt. Mit Hilfe der Plattform sollen die Eigenschaften kunststoffabbauender Enzyme schnell verbessert werden können, um sie für das Kunststoffrecycling in großem Maßstab besser geeignet zu machen. Die Plattform kann den Angaben zufolge die Fähigkeit zum Kunststoffabbau von rund 1.000 Enzymvarianten pro Tag bewerten. „Wir hoffen, dass unsere skalierbare Plattform es uns in Zukunft ermöglichen wird, schnell neue und spezifische Enzyme zu entwickeln, die für den Einsatz in groß angelegten Kunststoffrecyclingprozessen geeignet sind,“ erklärt Dr. Elizabeth Bell, Leiterin der experimentellen Arbeiten am MIB. „Die Anhäufung von Plastik in der Umwelt ist eine große globale Herausforderung. Aus diesem Grund wollten wir unsere Möglichkeiten der Enzymevolution nutzen, um die Eigenschaften der kunststoffabbauenden Enzyme zu verbessern und so zur Linderung einiger dieser Probleme beizutragen.“ Um ihre Plattform zu testen, entwickelte das Forscherteam auf der Grundlage eines bereits bekannten kunststoffabbauenden Enzyms durch gezielte Evolution ein neues Enzym, genannt HotPETase. Das den Angaben zufolge thermostabile Enzym, das bei 70 Grad Celsius aktiv ist, soll teilkristallines PET schneller depolymerisieren als bisher bekannte Enzyme. HotPETase könne zudem die PET-Komponente eines laminierten Verpackungsmaterials selektiv abbauen, so dass es auch in gemischten Kunststoffabfallströmen eingesetzt werden könne.
 

Quellen:

  • chemie.de (15.8.2022)
  • Foto: © Fotolia
 

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