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Milliarden-Investitionen in chemisches Recycling

Eastman will eine Milliarde US-Dollar in Frankreich in eine Anlage für molekulares Kunststoffrecycling investieren, Plastic Energy plant mit Total eine zweite Anlage in Spanien.

 

Der US-amerikanische Chemiekonzern Eastman hat angekündigt, bis zu einer Milliarde US-Dollar in eine Anlage für molekulares Kunststoffrecycling in Frankreich zu investieren. In der den Angaben zufolge weltweit größten Anlage dieser Art sollen jährlich etwa 160.000 Tonnen schwer zu recycelnde Kunststoffabfälle verarbeitet werden. Die Kunststoffabfälle werden, wie Eastman mitteilt, unter Einsatz der Polyester-Renewal-Technologie des Unternehmens in ihre molekularen Bausteine zerlegt und dann mit bis zu 80 Prozent geringeren Treibhausgasemissionen als bei herkömmlichen Verfahren wieder zu nutzbarem Material zusammengesetzt. Zum Gesamtprojekt gehören Anlagen zur Aufbereitung gemischter Kunststoffabfälle, eine Methanolyse-Anlage zur Depolymerisation der Abfälle sowie Produktionslinien für Polymere für Spezial-, Verpackungs- und Textilanwendungen. Bis 2025 will man den Gesamtkomplex, bestehend aus Recyclinganlage und einem ebenfalls geplanten Innovationszentrum für molekulares Recycling, in Betrieb nehmen.

Auch der britische Spezialist für chemisches Recycling Plastic Energy und der französische Öl-Konzern Total Energies wollen weiter in das chemische Kunststoffrecycling investieren. Die beiden Unternehmen kündigten den Bau einer zweiten Anlage für chemisches Recycling zusätzlich zu einer bereits in Betrieb befindlichen Anlage im spanischen Sevilla an. Die neue Anlage soll Anfang 2025 in Betrieb gehen und jährlich rund 33.000 Tonnen Kunststoffabfälle verarbeiten. Zum Einsatz kommt eine patentierte Recyclingtechnik, die das Unternehmen als „thermische anaerobe Umwandlung“ (Thermal Anaerobic Conversion, TAC) bezeichnet. Den Sekundärrohstoff, der unter dem Namen „Tacoil“ vermarktet wird, will Total für Polymere in Neuwarequalität verwenden , die sich zum Einsatz in Lebensmittelverpackungen eignen sollen.

 

Quellen:

  • Euwid Recycling und Entsorgung 3/2022, Plasticker  (18.1.2022)
  • Plasticker (13.1.2021)
  • Foto: @ Eastman

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