Malzreste als Rohstoff für Verpackungen
Schweizer Forscher haben aus dem sogenannten Biertreber ein Aerogel gewonnen, das sich zur Herstellung biologisch abbaubarer Verpackungen eignen soll.
Schwerpunkt des Labors „Cellulose and Wood Materials“ der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) ist die Herstellung von biologisch abbaubaren Verpackungsmaterialien aus Abfallprodukten. Nun haben dort Forschende unter der Leitung von Gustav Nyström aus dem in der Bierherstellung verbrauchten Malz – dem sogenannten Biertreber – ein auf Nanocellulose basierendes Aerogel hergestellt. Dieses lasse sich zu Lebensmittelverpackungen weiterverarbeiten und sei biologisch abbaubar, heißt es in einer Mitteilung der Empa. Aus dem Treber einer Schweizer Brauerei lösten die Forschenden den Angaben zufolge die Nanozellulose-Fasern heraus und verarbeiteten sie durch Gefriertrocknung zu einem Aerogel. Ziel war es, das Aerogel insbesondere für Verpackungen von temperaturempfindlichen Lebensmitteln wie etwa Fleischwaren einzusetzen. „Mit unserem Verfahren können wir aus einem sehr günstig und in großen Mengen verfügbaren Abfallprodukt, das heute größtenteils verschwendet wird, hochwertige Materialien gewinnen“, erklärt Empa-Forscher Gilberto Siqueira, Co-Autor der in der Zeitschrift „ACS Sustainable Chemistry & Engineering“ erschienenen Studie. „Davon profitieren auch kleine Unternehmen, die so das Maximum aus den Rohstoffen herausholen können, die sie bereits verwenden,“ sagt Siqueira.
Quellen:
- PM Empa (27.2.2024)
- Foto: © Empa