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Kunststoff inspirierte deutsch-deutsche Formgebung

Eine erste Gesamtschau deutschen Designs in Dresden verdeutlicht Gemeinsamkeiten wie Brüche.

 

In Dresden zeigt derzeit die Ausstellung „Deutsches Design 1949-1989“ zum ersten Mal eine Gesamtschau deutschen Designs während der Zeit der Teilung, die laut eines FAZ-Artikels beides an den Tag bringt, Gemeinsamkeiten wie auch Brüche. Der Blick auf die deutsch-deutsche Designgeschichte zwischen 1949 und 1989 sei nach Auffassung der Kuratoren bislang von Antagonismen in Ost und West geprägt. Die gemeinsamen Ursprünge wie Bauhaus und Deutscher Werkbund, die in wegweisende Formgebung in beiden Teilen Deutschlands geführt habe, seien zu wenig berücksichtigt worden.

 

Die Ausstellung anlässlich des dreißigjährigen Jubiläums der Wiedervereinigung, die in Zusammenarbeit des Kunstgewerbemuseums der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und des Vitra Design Museums in Weil am Rhein entstanden und nach einer wegen der Pandemie nur kurzen Präsentation in Weil nun in Dresden zu sehen ist, mache den komplexen Zusammenhang deutlich. Rund 400 Exponate zeigen die Entwicklung des Designs eingeteilt in drei Phasen: die Jahre nach dem Krieg, die Zeit nach dem Mauerbau sowie die Achtzigerjahre, die in beiden Teilen Deutschlands von Protest, Krise und der Suche nach Alternativen geprägt gewesen seien.

 

Auch wenn sich nach dem Mauerbau die Anforderungen an die Designer unterschieden hätten, so habe es auch viele Gemeinsamkeiten gegeben wie etwa die Entdeckung des Kunststoffs mit seinen vielfältigen Möglichkeiten, die viele Designer inspiriert habe. In beiden Ländern als ikonisch geltende Produkte legen in der Ausstellung Zeugnis davon ab, etwa Freischwinger aus Polyurethan oder modulare Möbelsysteme. Der aufklappbare Kunststoff-Sessel mit Namen „Senftenberger Ei“ war von einer westdeutschen Firma an das VEB Synthesewerk Schwarzheide verkauft worden, wo er wie viele andere in der DDR designte Produkte auch für den westdeutschen Markt produziert worden sei. Die Ausstellung in Dresden, die noch bis zum 2. Januar 2022 zu sehen ist, zeige „auf vielfältige und wohlkomponierte Weise die Verflechtungen, Spiegelungen und Brüche deutsch-deutscher Formgebung“ (FAZ) und soll einer auch heute noch bestehenden Polarisierung hinsichtlich gesellschaftlicher Verwerfungen und Ungleichheiten entgegenwirken.

 

Mehr Information: www.skd.museum.de, www.design-museum.de, www. 

Quellen:

  • FAZ (18.10.2021)
  • Foto: Eierbecher von Josef Boehm, © Deutsches Design-Museum

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