Durch Kombination verschiedener Technologien lässt sich Kunststoff, der über den gesamten Lebensweg klimaneutral ist, nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich herstellen. Das soll laut einer Meldung der ETH Zürich ein internationales Forscherteam in einer neuen Studie gezeigt haben. Zum Team gehören Forschende der RWTH Aachen, der ETH Zürich und der University of California Santa Barbara. André Bardow, ehemals RWTH Aachen und heute Professor für Energie- und Prozesssystemtechnik an der ETH Zürich, leitet das Team, das ein neues Berechnungsmodell zur globalen Kunststoffproduktion- und -entsorgung entwickelt habe. Damit konnte laut ETH gezeigt werden, dass eine wirtschaftliche Herstellung von Kunststoffen, die über ihren gesamten Lebensweg klimaneutral seien, möglich ist. Dafür soll eine geschickte Kombination der bereits entwickelten Technologien Kunststoffrecycling und Kunststoffherstellung aus Biomasse sowie aus CO₂ durch Kohlenstoffabscheidung und -nutzung (CCU – Carbon Capture and Utilisation) sorgen. Laut der Berechnungen komme es bei der Kombination auf einen möglichst hohen Anteil von Rezyklaten an. Bei optimaler Mischung der drei Wege könne der Energiebedarf um 34 bis 53 Prozent gegenüber heutiger Herstellungspraxis gesenkt werden. Die Kosten lägen in vergleichbarer Höhe bzw. könnten unter vorteilhaften Bedingungen in Zukunft sogar reduziert werden. Der Weg dahin könne durch Anreize für mehr Kunststoffrecycling, mehr Nutzung von Biomasse und CCU politisch gefördert werden. Großes Potenzial läge in der geschickten Kombination der verschiedenen Herstellungspfade , die man nicht einzeln denken solle, sagt Bardow.
Mehr Information: Studie unter www.science.org/doi
Quellen:
- ethz.ch (30.9.2021)
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