Ineos Inovyn: Pilotanlagen für chemisches PVC-Recycling
Ineos Inovyn nimmt zwei neue Pilotanlagen am Standort Jemeppe-sur-Sambre in Belgien in Betrieb.
Wie der zum britischen Chemiekonzern Ineos gehörende europäische PVC-Marktführer Ineos Inovyn mitteilt, sollen Technologien für das Recycling von PVC-Abfällen, die bislang nicht mechanisch recycelbar sind, in den Anlagen weiterentwickelt werden. Dies sei Teil der strategischen Initiative „Project Circle“, die darauf abziele, mechanisch nicht recyclebare PVC-Abfälle verwertbar zu machen und dafür bis 2030 eine Industrieanlage mit einer Verwertungskapazität von 40.000 Tonnen in Betrieb zu nehmen. Bei „Project Circle“ handle es sich um eine unternehmensübergreifende Recyclinginitiative, an der Ineos Inovyn zufolge Partner der gesamten PVC-Wertschöpfungskette beteiligt sind. In einem ersten Schritt wurden nun die beiden neuen Pilotanlagen in Jemeppe-sur-Sambre, wo sich auch das Hauptzentrum Forschung & Entwicklung von Ineos Inovyn befindet, in Betrieb genommen, heißt es. In den Anlagen nutze Ineos Inovyn den Angaben zufolge technologische Erfahrungen aus dem PVC-Recyclingprojekt Vinyloop™ aus den Jahren 2002 bis 2018. Unter Einsatz zu testender chemischer Recyclingverfahren wie etwa der Pyrolyse und Vergasung sollen auch Additive wie Stabilisatoren und Weichmacher aus den verschiedenen PVC-Anwendungen extrahiert werden. In ganz Europa würden derzeit etwa 30 Prozent der PVC-Abfälle werkstofflich verwertet, heißt es weiter. Geir Tuft, CEO von Ineos Inovyn, erklärt: „PVC ist eines der am meisten verwerteten Polymere in Europa, aber das Erreichen der vollständigen Kreislaufwirtschaft bleibt eine komplexe Herausforderung für unsere Industrie. Das Projekt Circle ist ein ehrgeiziger Schritt zur Entwicklung fortschrittlicher neuer Lösungen und zur Unterstützung des grünen Übergangs in Europa.“ Im Rahmen des „Project Circle“ habe sich Ineos Inovyn darüber hinaus zwei belgischen Konsortien angeschlossen: „CIRC-PVC“ decke die gesamte Kette ab, von der Erfassung von PVC-Abfällen auf Baustellen bis zur Herstellung von PVC aus dem chemischen Recycling ohne Altadditive; „DISSOLV“ soll die technologische Entwicklung vorantreiben für PVC-Abfälle wie etwa Bodenbeläge, Teppiche und Planenanwendungen, die heute aufgrund darin enthaltener Textilfasern und alter Zusatzstoffe nicht verwertet werden können.
Quellen:
- PM Ineos Inovyn (16.6.2024)
- Foto: © Ineos Inovyn