Indaver liefert erste chemisch recycelte Styrolmonomere aus
Am Standort von INEOS Styrolution in Antwerpen sind laut Euwid die ersten Lieferungen von recyceltem Styrolmonomer (SM) eingetroffen.
Das Material wurde demnach von Indaver aus dessen neuer „Plastics2Chemicals (P2C)“ Anlage in Antwerpen geliefert. Diese ist den Angaben nach die erste kommerzielle Anlage in Europa für das chemische Recycling von Polystyrol und wurde am 25. September 2025 eingeweiht. Die Anlage nutzt laut Indaver Depolymerisation, um Polystyrolabfälle wieder in ihre ursprünglichen Bestandteile zu zerlegen. Diese werden dann von Partnerunternehmen wieder zu Polystyrol (PS) polymerisiert. Abnahmevereinbarungen für das recycelte PS hat Indaver abgesehen von Ineos Styrolution laut Euwid auch mit Trinseo und Total Energies. Zunächst will sich Indaver auf die Verwertung von vorbehandeltem PS aus Lebensmittelverpackungen wie Joghurtbechern und Fleischschalen zu reinem Styrol konzentrieren, heißt es in Euwid. Später plane das Unternehmen, PS und Polyolefine (PO) getrennt zu recyceln. Derzeit verfüge die mit Indavers Vorbehandlungsstandort in Willebroek verbundene P2C-Anlage über eine Kapazität von 26.000 Tonnen pro Jahr und könne mit einer zweiten Linie auf 65.000 Tonnen pro Jahr erweitert werden.
Mit Plastics2Chemicals (P2C) will Indaver Pionierarbeit in der Kreislaufwirtschaft und dem chemischen Recycling leisten. Durch die Umwandlung von schwer zu recycelnden Kunststoffen in Rohstoffe für die Herstellung von Styrol soll der Kreislauf geschlossen und eine nachhaltige Alternative zu fossilen Ressourcen angeboten werden, heißt es in einer Mitteilung von Indaver. Die Depolymerisation sei auch energieeffizienter als andere chemische Recyclingmethoden wie etwa die Pyrolyse. Das Material werde im Kreislauf gehalten und verwandele Abfall wieder in eine wertvolle Ressource.
Quellen:
- Euwid Recycling und Entsorgung 41/2025 (7.10.2025)
- Pressemitteilung Indaver (23.9.2025)
- Foto: © Indaver