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IK fordert nachhaltige Maßnahmen für den Rezyklateinsatz

Die von der EU-Kommission geplanten Rezyklateinsatzquoten sind aus Sicht des Verbands der Verpackungshersteller kaum zu erreichen.

 

Bislang gelten laut EU-Vorgaben Rezyklateinsatzquoten nur für Einweggetränkeflaschen: Ab 2025 müssen PET-Einweggetränkeflaschen mindestens 25 Prozent Post-Consumer-Rezyklat (PCR) enthalten, ab 2030 dann alle Einweggetränkeflaschen aus Kunststoff mindestens 30 Prozent. Doch die Vorgaben sollen mit dem Plan der EU, die bisherige EU-Verpackungsrichtlinie im Rahmen des Green Deals und des Aktionsplans fu?r die Kreislaufwirtschaft durch eine EU-Verpackungsverordnung zu ersetzen, geändert und erweitert werden. Für Einweggetränkeflaschen schlägt die EU-Kommission die bereits bekannte Quote von 30 Prozent Rezyklatanteil vor, die dann aber ab 2040 auf 65 Prozent steigen soll. Alle anderen Kunststoffverpackungen, bis auf kontakt-sensible Verpackungen, sollen ab 2030 einen Rezyklatanteil von 35 Prozent haben (ab 2040: 65 Prozent). Kontaktsensible Verpackungen aus PET sollen mindestens 30 Prozent Rezyklatanteil (ab 2040: 50 Prozent) enthalten, andere kontaktsensible Verpackungen mindestens 10 Prozent PCR (ab 2040: 50 Prozent). Ohne entsprechende Recyclingmengen und ohne die zügige Genehmigung weiterer Technologien hält die IK allerdings die vorgesehenen Quoten vor allem aufgrund der mangelnden Verfügbarkeit geeigneter Rezyklate für „höchstwahrscheinlich unerreichbar“. Vor allem für Lebensmittelverpackungen und andere kontaktsensitive Anwendungen wären die Einsatzquoten eine Herausforderung, da diese strengen Regulierungen unterliegen und es für sie noch keine zulässigen Rezyklate am Markt gebe. Um die Ziele der EU zu erreichen, braucht es aus Sicht der IK abgesehen von Quoten auch Design-for-Recycling-Vorgaben und hohe Recyclingquoten im gesamten EU-Raum, um ausreichende Rezyklatmengen zu generieren. Deutschland gehöre mit einer Recyclingquote von 46,2 Prozent momentan zu den Spitzenreitern der EU, der EU-Durchschnitt liege aber bei gerade einmal 38 Prozent. Um mehr Rezyklat für Lebensmittelverpackungen zu gewinnen, müssten nach Ansicht der IK auch neuartige Recyclingtechnologien wie das chemische Recycling als geeignete Technologien für den Lebensmitteleinsatz schneller eine Zulassung bekommen. Der Rezyklateinsatz müsse zudem flexibler werden, um die dafür unterschiedlichen Voraussetzungen verschiedener Produkte auszugleichen. So könnten aus Sicht der IK Massebilanzierung, Gutschriftenmethoden und Zertifikathandel für die notwendige Flexibilität beim Rezyklateinsatz sorgen. Auch dürfe es nicht zu einem Vermarktungsverbot von Produkten kommen, weil Rezyklate nicht in der benötigten Menge im Markt verfügbar sind. Hier fordert die IK ein effektives Sicherheitsnetzes für die Industrie.

 

Quellen:

  • newsroom.kunststoffverpackungen.de (1.3.2023)
  • Foto: © IK

 

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