IK fordert mehr politische Unterstützung bei der Transformation
Laut aktueller Konjunkturumfrage der IK wird die derzeitige Wirtschaftslage und Prognose der Branche als ernüchternd eingeschätzt.
Die allgemeine wirtschaftliche Lage der Kunststoffverpackungsindustrie stagniert laut Umfrage der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen auf niedrigem Niveau. Die Unternehmen geben für 2024 sowohl rückläufige Umsatz- als auch Exporterwartungen an: Der Anteil der Firmen mit pessimistischen Umsatzerwartungen ist demnach im vierten gegenüber dem dritten Quartal 2024 von zuvor 30 nun um knapp ein Drittel auf 39 Prozent gestiegen. Von geringeren Exporterwartungen berichteten 8 Prozent mehr Unternehmen als im Vorquartal. Auch der Anteil der Unternehmen, die eine Verschlechterung ihrer Ertragslage befürchten, ist laut Umfrage um 5 Prozentpunkte auf 54 Prozent gestiegen. Die Branche hoffe nun auf das Jahr 2025.
Vor allem die detaillierte und voreingenommene Regulierung von Kunststoffen sowie eine ungerechtfertigte finanzielle Doppel- und Dreifachbelastung behinderten die Unternehmen auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft, heißt es in einer Mitteilung der IK. (Vor kurzem erst hatte der Verband etwa eine Einstufung des Umweltbundesamtes (UBA) von Kunststoffbechern, die im Rahmen des Einweg-Kunststoff-Fonds-Gesetzes (EWKFondsG) mit einer Sonderabgabe belegt werden sollen, scharf kritisiert.) Hohe Energiepreise schwächten zusätzlich die Position der Unternehmen im internationalen Wettbewerb. In der Kombination führe dies zu einer Dauerherausforderung, hochwertige Arbeitsplätze in der heimischen Industrie zu halten und verfahrenstechnische Expertise weiterzuentwickeln. IK-Präsident Georg Pescher fordert von Regierung und Opposition wirtschaftspolitische Weitsicht. Er erklärte anlässlich der Mitgliederversammlung Mitte September: „Wenn wir die Ziele des europäischen Green Deals erreichen und Investitionen in klimaschonende Produktionen ermöglichen wollen, brauchen wir eine Politik, die CO2-Reduktion und Ressourcenschonung belohnt. Die Kreislaufwirtschaft von nachhaltigen Kunststoffen als Markt der Zukunft ist gerade in der aktuellen Krise eine Riesen-Chance für unseren Industriestandort, wenn wir den rund 300 Mitgliedsunternehmen mit ihren 90.000 Beschäftigten Raum für Entwicklung und sichere Leitplanken geben.“ Auch die Subventionspolitik sollte aus Sicht der IK geändert und auf die Unterstützung der 10.000 bereits aktiven und nachweislich zukunftsfähigen Unternehmen ausgerichtet werden. Kunststoffverpackungshersteller mit Kurs auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit müssten als rentables Invest begriffen werden, betont Pescher.
Quellen:
- PM IK (18.9.2024, 19.9.2024)
- Foto: © IK