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Google mit Wegweiser zu kreislauffähigen Kunststoffen

Der Internetkonzern hat zusammen mit dem Beratungsunternehmen Afara den Bericht „Closing the plastics circularity gap“ erstellt.


Die Autorinnen und Autoren wollen laut eigenen Angaben mit der Studie Wege aufzeigen, wie Kunststoffe kreislauffähiger werden können und „wirtschaftliche Chancen und Herausforderungen für eine Zukunft aufzeigen, in der Kunststoffe der Wirtschaft erhalten bleiben.“ Sie nehmen dazu die sechs Polymere ABS, PC, PET, PE, PS und PP in den Blick, da diese zusammen 86 Prozent der globalen Kunststoffnachfrage ausmachten. Von jährlich etwa 276 Millionen Tonnen hergestellter Kunststoffe gelangen laut der Studie nur 21 Millionen Tonnen bzw. 7 Prozent als Rezyklat wieder in die Kunststoffkette. Die wachsende Gesamtmenge an Kunststoffen im Vergleich zu Rezyklaten bezeichnen die Autorinnen und Autoren als Kreislaufwirtschaftslücke bei Kunststoffen. Im Bericht werden die drei Szenarien „Business as usual“, „Grünere Zukunft“, eine Kombination aus starker Politik mit Verhaltens- und Einstellungsänderungen und das Szenario „unzusammenhängende Gesellschaften“ genannt, das durch eine zunehmende politische und wirtschaftliche Fragmentierung gekennzeichnet sei. Mit fünf strategischen Maßnahmen könnte die Kreislaufwirtschaftslücke bei Kunststoffen im Business-as-usual-Szenario laut Bericht bis zum Jahr 2040 um 59 Prozent geschlossen werden. Bei den anderen beiden Szenarien, dem Szenario „grünere Zukunft“ und dem Szenario „unzusammenhängende Gesellschaften“, ließe sich die Lücke bis zu diesem Zeitpunkt um 62 bzw. 54 Prozent reduzieren. Sieben Interventionsbereiche, die sich auf die Mengen auswirken und die Lücke kurzfristig verkleinern sollen, identifiziert die Studie: Sammelprogramme und -dienste, Anreize für Verbraucher zum Recycling und zur Wiederverwendung, Anreize für Verbraucher zur Reduzierung, Aufklärung und Sensibilisierung für Recycling und Wiederverwendung, Aufklärung und Sensibilisierung für Reduzierung, Bestandsmanagement und mechanisches Recycling. Gleichzeitig müssten jetzt Maßnahmen ergriffen werden, die mittel- und langfristig zur Schließung der Lücke in der Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe beitragen. Dazu gehörten aus Sicht der an der Studie Beteiligten eine recyclinggerechte Gestaltung, chemisches Recycling und eine Steuer auf die Produktion von Neukunststoffen. Dies habe jedoch seinen Preis, rechnen die Autorinnen und Autoren vor: Ein Business-as-usual-Szenario erfordere Investitionen in Höhe von 544 Milliarden US-Dollar. Im Szenario „Grünere Zukunft“ würden die Investitionen 517 Milliarden US-Dollar, im dritten Szenario „Disconnected Societes“ 426 Milliarden US-Dollar betragen.

 

Quellen:

  • recyclingmagazin.de (4.10.2022)
  • Foto: Fotolia

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