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GKV: Hoffnung auf Trendwende für Kunststoffverarbeitung

Dr. Helen Fürst, Präsidentin des GKV Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie

Nach einem weiteren wirtschaftlich schwierigen Jahr 2024 sieht der Verband die Chance auf ein Ende der Talfahrt.
 

Im Rahmen seiner traditionellen Jahreswirtschaftspressekonferenz meldet der GKV Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie für das Jahr 2024, dass der Umsatz von 72,5 auf 69,4 Milliarden Euro und die Beschäftigung von mehr als 319.000 auf noch rund 313.000 zurückgegangen seien. Dennoch sieht der Verband in aktuellen Umfrageergebnissen Gründe für vorsichtigen Optimismus. Demnach würden 42 Prozent der Unternehmen für das Jahr 2025 mit steigenden Umsätzen und 34 Prozent mit steigenden Gewinnen rechnen.
 
GKV-Präsidentin Dr. Helen Fürst erklärte: „Unsere Industrie hat das Potenzial für Wachstum. Der sprichwörtliche Silberstreif am Horizont wird nach zwei für die Kunststoff verarbeitende Industrie herausfordernden Jahren allmählich sichtbar.“ Auch aktuelle Daten zur Kreislaufwirtschaft stimmen den GKV positiv: Der Anteil von Kunststoffrezyklaten in der Verarbeitung stieg den Angaben zufolge im vergangenen Jahr um vier Prozent auf insgesamt 2,5 Millionen Tonnen, während die verarbeitete Kunststoffmenge um fünf Prozent auf 12 Millionen Tonnen sank. Für das Jahr 2024 gab die überwiegende Mehrheit der vom GKV Anfang des Jahres befragten Unternehmen einen weiter steigenden Anteil von Kunststoffrezyklaten an der verarbeiteten Menge an. Auch für 2025 planen die Unternehmen der Umfrage nach, den Rezyklateinsatz weiter zu erhöhen.
 
Allerdings warnte der Verband vor einer drohenden Rezyklatlücke. „Ohne geeignete Kunststoffrezyklate lassen sich die gesetzlich vorgeschriebenen oder geplanten Recyclingquoten etwa bei Verpackungen oder Automobilen nicht erfüllen“, betonte Fürst. Daher müsse das Rezyklatangebot zügig ausgebaut werden. Ansonsten drohe bis 2030 eine Rezyklat-Lücke von einer Million Tonnen allein in Deutschland (s. auch Studie der BKV zu Bedarf und Prognose der Verfügbarkeit von PCR-Rezyklaten im Jahr 2030). Der Verband fordert daher eine konsequente Umsetzung der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie. Kunststoffe sollten aus allen Abfallströmen, auch etwa aus Haushaltsrestmüll und Gewerbeabfällen, systematisch erfasst und dem Recycling zugeführt werden. Voraussetzung für einen Aufschwung sind aus Sicht der Unternehmen der Kunststoff verarbeitenden Industrie aber vor allem eine Entlastung der Industrie von den hohen Energiekosten und ein konsequenter Bürokratieabbau. Positive Impulse erhofft sich die Branche zudem von der Weltleitmesse K 2025, die vom 8. bis 15. Oktober 2025 in Düsseldorf stattfinden wird.
 
Quellen:

  • PM GKV (5.3.2025)
  • Foto: © GKV

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