Nachrichtenleser

Kopfgrafik  abstrakt

Ergebnisse einer Unternehmensumfrage zur Kreislaufwirtschaft

Das Projekt „Wege zum zirkulären Geschäftsmodell“ untersucht Zielkonflikte, Herausforderungen und Lösungen bei der Einführung.

Die Projektpartner von „Wege zum zirkulären Geschäftsmodell“ wollen während der Laufzeit von September 2024 bis Februar 2026 mit beteiligten Unternehmen analysieren, warum Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft für sie oft Zielkonflikte bedeuten, und dafür Lösungsansätze erarbeiten. Das Kooperationsprojekt wird vom Verband Klimaschutz-Unternehmen gemeinsam mit dem Fachgebiet Umweltgerechte Produkte und Prozesse (upp) der Universität Kassel durchgeführt und von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. Für die Projektunternehmen sollen individuelle Empfehlungen zur Umstellung ihrer Geschäftsmodelle auf Kreislaufwirtschaft entwickelt werden. Es sollen allgemeine Handlungsempfehlungen abgeleitet und eine digitale Entscheidungshilfe für Unternehmen erstellt werden, die ihre Geschäftsmodelle auf zirkuläre umstellen wollen, heißt es in einer Mitteilung. Dazu wurden 13 Unternehmen unter anderem aus den Bereichen Abfallwirtschaft, Kunststoffverarbeitung, Logistik und Medizin zu ihren zirkulären Strategien, Geschäftsmodellen und Maßnahmen sowie zu Zielkonflikten zwischen Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz befragt.
 
Von den befragten Projektunternehmen arbeiten laut Umfrage fast alle bereits mit zirkulären Geschäftsmodellen. Knapp zwei Drittel gaben an, sich über das Recycling hinaus zu engagieren, indem sie etwa Produkte reparieren (Repair), Produkte oder einzelne Komponenten wiederverwenden (Reuse) oder Produkte wiederaufbereiten (Refurbish). Die Befragten zeigten sich auch offen für neue Ansätze, beispielsweise Produkte über den gesamten Lebenszyklus neu zu denken (Rethink), innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln und Ressourcen einzusparen, heißt es weiter. Eine große Herausforderung stellt laut Umfrage der Einsatz von Sekundärrohstoffen dar: Mehr als die Hälfte der Unternehmen gab an, keine Rezyklate zu verwenden, weil entsprechende Materialien nicht verfügbar seien, zwei Drittel verzichten aufgrund von Qualitätsanforderungen. Zudem bedeuten laut den Unternehmen die Rücknahme, Verarbeitung oder das Recycling gebrauchter Materialien oft höhere Kosten und höheren Energieverbrauch, was sich negativ auf Verkaufschancen, Treibhausgasemissionen und die Klimabilanz auswirke. Aus dem Bereich Kunststoffe führt Klimaschutz-Unternehmen den Kunststoffverarbeiter Pöppelmann als Beispiel an. Dieser setzt den Angaben nach seit über 40 Jahren recycelte Kunststoffe ein und hat Kreislaufwirtschaft seit 2018 in die Unternehmensstrategie integriert. Als größte Herausforderung nenne Pöppelmann, dass in vielen Fällen Primärrohstoffe billiger seien als Sekundärmaterialien und Kunden sich eher für günstigere Preise als für eine bessere Klimabilanz entscheiden.
 
Quellen:

  • Pressemitteilung Klimaschutz-Unternehmen e.V. (7.10.2025)
  • Bild: © Klimaschutz-Unternehmen e.V.

Zurück zur Newsübersicht