Erfolgreiches Projekt zum Recycling von Mehrschichtfolien
Das Recycling von Mehrschichtfolien soll – auch im industriellen Maßstab – funktionieren.
Das berichten die Kooperationspartner des Projektes BASF, Krones, Südpack und Tomra. Anfang 2021 war der Projektstart zum Recycling von Mehrschichtfolien. Aufgrund der unterschiedlichen Materialien gilt das Recycling als schwierig. Es habe sich aber gezeigt, dass PET/PE-Mehrschichtverpackungen auch in industriellem Maßstab unter bestimmten Voraussetzungen trenn- und recycelbar seien, teilen die Projektbeteiligten mit. Es sei bereits beim ersten industriellen Versuch in einer Technikumsanlage bei Krones in Flensburg gelungen, 69 Prozent der PET/PE-Komponenten komplett und zwölf Prozent teilweise zu trennen. Ein Vorteil des Ansatzes sei, dass ein Recycling der Mehrschichtverpackungen in der bestehenden Infrastruktur möglich sei. Im Projekt habe die Trennung der Verpackungsschichten funktioniert, nachdem der Verpackungshersteller Südpack die PET/PE-Trays mit einem „Debonding-Klebstoff“ von BASF verarbeitet habe. „Mit unseren wasserbasierten Epotal-Klebstoffen haben wir im Labor beim Auftrennen von Mehrschichtverpackungen bereits sehr gute Resultate erzielt“, erklärt Kresimir Cule, Commercial Marketing Industrial Adhesives bei BASF. „Dass wir gleich beim ersten industriellen Versuch 69 Prozent der Verpackungen vollständig trennen konnten, werten wir als großen Erfolg. Dieser lässt sich durch die Optimierung unseres Debonding-Klebstoffsystems sicher noch weiter ausbauen.“ Die geschäftsführende Südpack-Gesellschafterin Carolin Grimbacher ergänzt: „Dank unseres speziellen Know-hows in der wasserbasierten Kaschierung sind wir in der Lage, Mehrschichtfolien zu produzieren, die durch basisches Heißwaschverfahren getrennt werden können“. Die recycelbaren PET/PE-Trays seien dann in einer Sortieranlage von Tomra mit Autosort-Technologie von nicht recycelbaren Trays separiert worden. „Dies gelang uns mithilfe unserer NIR-Technologie. Damit lassen sich PET-Mehrschichtschalen, die den BASF-Klebstoff enthalten, erkennen, sodass wir diese im Anschluss aus dem Abfallstrom ziehen und dem Recycling zuführen können“, sagt David Rüßmann, Manager Special Projects bei Tomra. Der Anbieter von Recyclinganlagen Krones beteilige sich seit September 2022 an dem Projekt und habe dazu seine Technikumsanlage zur Verfügung gestellt. Dort seien Versuche mit einem für das PET-Recycling gängigen Heißwäscheprozess erfolgt, um im industriellen Maßstab PET und PE aus den Verbundfolien zu trennen. Dabei konnten den Angaben zufolge die Materialien erfolgreich separiert werden. „In unserer Anlage haben wir nachgewiesen, dass die Delamination von Mehrschichtfolien funktioniert, wobei sich die Trennung der Folien durch die Optimierung einzelner Prozessparameter und beispielsweise auch der Partikelgröße der Flakes noch steigern lässt“, erläutert Thore Lucks, Head of Technology Recycling Solutions bei Krones. Das Projekt werde fortgeführt, und die Recyclingquote von Kunststoffen soll durch die Anpassung diverser Verfahrensparameter im Recyclingprozess und durch die Weiterentwicklung des eingesetzten Kaschierklebstoffs noch weiter erhöht werden. Auch soll die Qualität des Rezyklats verbessert werden. „Ziel ist es, das PET abermals zur Herstellung von Lebensmittelverpackungen zu verwenden. Die PE-Fraktion soll ebenfalls als Rohstoff für neue Verpackungen im Nichtlebensmittelbereich eingesetzt werden“, betonen die Projektpartner.
Weitere Information: www.basf.com, www.krones.com, www.suedpack.com, www.tomra.com
Quellen:
- Plasticker (5.5.2023)
- Foto: © BASF