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Diskussionspapier aus NRW zur Kreislaufwirtschaft

In dem kürzlich veröffentlichten Papier gibt die Landesinitiative In 4 Climate einen Überblick über den aktuellen Stand und schlägt konkrete Maßnahmen vor.

 

Das von 21 Partnern aus Unternehmen und Verbänden energieintensiver Branchen sowie Forschungseinrichtungen erstellte Diskussionspapier soll eine Vision der Kreislaufwirtschaft in energieintensiven Industrien aufzeigen, auf deren Grundlage konkrete Maßnahmen sowie regulatorische und politische Handlungsempfehlungen zur weiteren Schließung von Stoffkreisläufen vorgeschlagen werden. Laut Mitautor Dr. Henning Wilts, Abteilungsleiter Kreislaufwirtschaft beim Wuppertal Institut für Klima, Umwelt & Energie habe die Circular Economy als Gegenmodell zur linearen Wirtschaftsweise das Potenzial, emissionsärmer, klima- und ressourcenschonender zu sein sowie die Rohstoffabhängigkeit aus dem Ausland zu reduzieren und steigenden Rohstoffpreisen entgegenzuwirken. Voraussetzung sei, dass ihre Nutzungspotenziale in vielen Branchen noch viel effektiver ausgeschöpft würden, um den Materialkreislauf zu schließen. Dazu bedarf es laut der Autorinnen und Autoren des Diskussionspapiers industrieller Symbiosen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Die Grundstoffindustrie stehe laut Mitautorin und Projektmanagerin bei IN4climate.NRW Dr. Iris Rieth vor der Herausforderung, sich an neue Produktionsprozesse anzupassen, da sich die Stoffströme zwischen den Branchen im Zuge der industriellen Transformation in Richtung Klimaneutralität verändern. Einen Überblick über die gegenwärtigen Stoffströme zwischen den Branchen Chemie und Petrochemie, Stahl, Aluminium, Energie, Papier, Glas, Zement und Kalk liefere das Diskussionspapier ebenso wie es Potenziale zur Schließung der Stoffkreisläufe aufzeige, die sich aus der Weiterentwicklung der Materialtrennung und des Recyclings sowie durch den Ausbau der Nutzung von Sekundär- und Reststoffen ergeben. Die größten Hemmnisse liegen laut des Papiers auf politischer und regulatorischer Seite. Die Kreislaufwirtschaft sei als Mittel zur Rohstoffsicherung und zum Klimaschutz noch nicht ausreichend politisch verankert. Zu ihrer Etablierung empfehlen die Verfasserinnen und Verfasser eine Strukturierung in Politik und Verwaltung, die Abfall- und Umweltwirtschaft, Wirtschaftskonzepte und Rohstoffsicherung zu einer ganzheitlichen Lösung verbindet. Auch fordern sie mehr Gewicht auf Förderprogramme für die energieintensive Industrie sowie Rahmenbedingungen für einen stabilen Markt zu schaffen.

 

Weitere Information: zum Download des Diskussionspapiers

 

Quellen:

  • recyclingmagazin.de (11.11.2021)
  • Foto: ©NRW Energy4Climate

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