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Dämmstoff aus Kunststoffabfällen

Wissenschaftler der freien Universität Bozen haben einen aus Mikroplastik im Meer gewonnenen Dämmstoff entwickelt.

 

Dem Forscherteam der Uni Bozen unter der Federführung von Marco Caniato von der Fakultät der Naturwissenschaften und Technik soll es gelungen sein, einen innovativen Dämmstoff zu entwickeln, der auf der Grundlage eines Extraktes der Meeresalge Agar Agar gewonnen werde. Die Wiederverwertung von sekundärem Mikroplastik aus dem Meer sei deshalb so schwierig, weil die Partikel oft mit anderen, nicht aus Plastik bestehenden Partikeln vermischt und von Meersalz überzogen seien. Um ihre Eignung für den Dämmstoff zu prüfen, haben die Forscher vergleichbare Kunststoffabfälle aus dem Industrie- und Haushaltsbereich verwendet und sie mit einem Gemisch aus Alginat zum Gelieren und Pulver des Calciumcarbonats vermengt. Nach dem Gelieren wurden die Proben eingefroren und nach 12 Stunden gefriergetrockenet, um das Wasser zu entfernen. Das am Ende entstandene poröse Material habe sich als extrem effizientes thermisches und akustisches Isoliermaterial erwiesen und könnte als Alternative zu Steinwolle zum Einsatz kommen. Caniato habe sich das Verfahren patentieren lassen. Es beweise, dass es mit einem nachhaltigen, sauberen und ökologischen Ansatz möglich sei, Meeresabfälle zu recyceln und daraus ein sowohl ökologisch wie auch wirtschaftlich überzeugendes Produkt herzustellen. Allerdings könne es noch nicht zum Einsatz kommen, weil es noch keine effiziente Methode gebe, Mikroplastik in ausreichend großer Menge aus dem Meerwasser zu holen.

 

Quellen:

  • scinexx.de (21.4.2021)
  • n-tv.de (22.4.2021)
  • Foto: © Freie Universität Bozen

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