Carbon Cycle Lab: Plattform für nachhaltigere Kreislaufwirtschaft

In dem Projekt sollen bisher nicht verwertbare Abfälle wieder in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden.
Dazu hat das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) laut einer hauseigenen Mitteilung die Entwicklungsplattform Carbon Cycle Lab (CCLab) geschaffen. Beteiligt an dem vom Bund geförderten Projekt seien weitere Institute und Industrieunternehmen. In Rahmen des Projekts soll unter anderem das chemische Recycling von Kunststoffabfällen erforscht und in den Pilotmaßstab überführt werden, um so bisher nicht verwertbare Abfälle aus Industrie und Gewerbe, aus Haushalten sowie aus Land- und Forstwirtschaft für den Stoffkreislauf zurückzugewinnen. Kunststoffabfälle könnten häufig aufgrund der chemischen Zusammensetzung oder durch Verunreinigungen mechanisch nicht recycelt werden. Mit den chemischen Recyclingtechnologien sollen daraus neue Kunststoffe synthetisiert werden. Schad- und Störstoffe würden in den Verfahren zerstört oder abgetrennt, so das KIT. Die Produkte würden sich als Rohstoffe für die Herstellung neuer Kunststoffe eignen, heißt es. Forschende des KIT hätten in einem früheren Projekt (bioliq®) bereits einen Verwertungsprozess für biologische Reststoffe und nachwachsende Rohstoffe entwickelt, der im Rahmen des CCLab nun auf chemisches Recycling von Kunststoffabfällen erweitert werde. „Vieles, was wir bei bioliq® gelernt haben, nehmen wir mit in das CCLab“, sagt Professor Frederik Scheiff, Leiter des Bereichs chemische Energieträger am Engler-Bunte-Institut des KIT. „So konnten wir in der letzten Betriebskampagne zum ersten Mal Kunststofföle in chemische Rohstoffe umwandeln“, so Scheiff. „Wir haben gelernt, wie man solche Technologien entwickelt und skaliert, und wir konnten zeigen, dass sie auch nutzbar sind, um komplexe, bisher nicht recycelbare Kunststoffabfälle in Chemierohstoffe umzuwandeln.“ Prof. Dieter Stapf, Leiter des Instituts für Technische Chemie des KIT ergänzt: „Wir sind ein Land, in dem Energie und Rohstoffe knapp und teuer sind. Unsere zukünftigen Rohstoffe sind die Abfälle. Sie zu recyceln, ist effizient und günstig.“ Zudem trage Recycling dazu bei, unabhängiger von Importen fossiler Rohstoffe zu werden.
Quellen:
- PM KIT (4.3.2025)
- Foto: © KIT / Markus Breig