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Bundespreis Ecodesign auch für Recyclingprojekte

14 Projekt wurden ausgezeichnet. Darunter auch ein Sitzmöbel, das mit Kunststoff aus dem ChemCycling-Projekt von BASF hergestellt wird.
 

Der Bundespreis Ecodesign ist die höchste staatliche Auszeichnung für ökologisches Design in Deutschland. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen) übergab die Auszeichnungen am Montagabend in Berlin an die diesjährigen Preisträger. Das Bundesumweltministerium (BMUV), das Umweltbundesamt (UBA) und das Internationale Design Zentrum Berlin (IDZ) verleihen den Preis seit mehr als zehn Jahren für besonders nachhaltig und intelligent gestaltete Produkte. „Umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen sind der Schlüssel zu nachhaltigem Konsum“, betonte Bundesministerin Lemke bei der Preisverleihung und verwies ihn ihrer Laudatio auch auf die geplante Neufassung der Ökodesign-Richtlinie durch die Europäische Kommission, mit der das Prinzip des Ökodesigns nicht mehr nur auf energieverbrauchsrelevante Produkte beschränkt, sondern auf weitere Anwendungsbereiche erweitert werden solle. Diese umfassten unter anderem auch Langlebigkeit, Wiederverwendbarkeit, Nachrüstbarkeit und Reparierbarkeit. Der Anteil recycelter Materialien am Produkt, die Möglichkeit der Wiederaufbereitung und des Recyclings und das erwartete Abfallaufkommen spielten künftig ebenfalls eine Rolle.
Prof. Dr. Dirk Messner, Präsident des UBA, sagte über die Preisträger 2022: „Die ausgezeichneten Projekte zeigen eindrucksvoll, was im Ecodesign alles möglich ist.“ Zu den ausgezeichneten Projekten mit Abfall- und Recyclingbezug gehört auch der vollständig recycelbare Bürohocker „Flex Perch“ der Firma Steelcase aus München, der den Designpreis im Bereich „Produkt“ erhielt. Der Stehhocker ist den Angaben zufolge das weltweit erste Möbelstück, das mit Kunststoff aus einem Projekt zum chemischen Recycling von BASF hergestellt wurde. Bei dieser Technik werde aus einem Abfallstrom der Elektronikproduktion ein neuartiger Rohstoff gewonnen, so der Projektträger, was Abfälle als auch den Einsatz fossiler Ressourcen reduziere. Der Stehhocker sei flexibel nutzbar und langlebig. Ebenfalls für ein Sitzmöbel erhielt das niederländische Unternehmen Circuform in der Kategorie Service den Ecodesignpreis. Der Pfandstuhl Rex wird aus recycelten Industrieabfällen wie Bürostuhlteilen, Fischernetzen oder Teppichen hergestellt. Er kann laut Circuform ausgeliehen und an örtlichen Sammelstellen wieder abgegeben werden. Rex sei wiederverwendbar und reparierfähig, das Sammelsystem und das Pfand machten ihn für Verbraucherinnen und Verbraucher attraktiv.
 
Im Bild v.l.n.r.: Moderatorin Claudia Brüninghaus, UBA-Präsident Prof. Dr. Dirk Messner, Jurymitglied Werner Aisslinger.
 
Weitere Information: zur Übersicht aller Preisträger
 

Quellen:

  • umweltwirtschaft.com (7.12.2022)
  • bundespreis-ecodesign.de
  • Foto: © IDZ

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