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BMUV: Eckpunkte für eine Kreislaufwirtschaftsstrategie

Im Rahmen der Kreislaufwirtschaftstage in Münster wurden erste Eckpunkte für eine nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie vorgestellt, berichtet Euwid.

 

Das zirkuläre Wirtschaften, mit dem durch die Berücksichtigung aller Phasen von Material- und Produktlebenszyklen negative Wirkungen der Materialien- und Produktnutzung reduziert werden sollen, zähle zu den wichtigsten Punkten der Kreislaufwirtschaftsstrategie, habe Referatsleiter Andreas Jaron vom Bundesumweltministeriums (BMUV) laut Euwid bei der Präsentation der Eckpunkte in Münster betont. Als weitere Eckpunkte habe er unter anderem auf die Lösung des Knappheitsproblems, Änderungen bei der Produktgestaltung für eine längere Lebensdauer und bessere Reparierbarkeit sowie die Schließung von Stoffkreisläufen verwiesen. Hinsichtlich des Potenzials von Sekundärrohstoffen zur Reduzierung des Bedarfs an Primärrohstoffen gehe Jaron derzeit von maximal 15 bis 20 Prozent aus. Dieses könne durch einen besseres Produktdesign und einen auf die Kreislaufwirtschaft ausgerichteten Materialeinsatz in Zukunft aber deutlich erhöht werden. Jaron habe außerdem darauf hingewiesen, dass mit der Kreislaufwirtschaftsstrategie keine direkten rechtlichen Maßnahmen verbunden seien. Stattdessen solle auch in enger Abstimmung mit anderen rohstoffpolitischen Strategien eine generelle Richtung vorgegeben werden. Die Rohstoffstrategie und die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie plane man eng miteinander zu verzahnen, habe auch Michael Weltzin von der Abteilung „Rohstoffpolitik, Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft“ im Bundeswirtschaftsministerium (BMWI) erklärt. Das BMWI strebe ebenfalls Verbesserungen bei Langlebigkeit und Reparaturfreundlichkeit von Produkten durch die Stärkung des „Designs for Recycling“ an und halte darüber hinaus etwa höhere Einsatzquoten von Sekundärrohstoffen, die Verbesserung der Nachfrage nach Sekundärrohstoffen sowie die Getrennthaltung von Abfällen für notwendig. Konkrete Handlungsempfehlungen für die Kreislaufwirtschaft habe Weltzin für September dieses Jahres nach Abschluss der Konsultation von Vertretern aus Industrie, Verbänden, Wissenschaft und Politik angekündigt. Verbände der Entsorgungswirtschaft wie der BDE-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung begrüßten das Vorhaben der Bundesregierung zwar grundsätzlich, drängten aber auf mehr Tempo. Die notwendigen Maßnahmen sollten nach Ansicht von BDE-Präsident Peter Kurth unabhängig von der Strategie jetzt schon ergriffen werden, um bei den wichtigen Anliegen nicht noch mehr Zeit zu verlieren. Mehr Tempo bei der Förderung des Recyclings auf nationaler Ebene und in der EU mahnte außer Kurth auch bvse-Geschäftsführer Eric Rehbock an. Aus Kurths und Rehbocks Sicht müssten in der Kreislaufwirtschaftsstrategie zudem die Planungs- und Genehmigungsverfahren adressiert werden. Diesbezüglich habe Rehbock gewarnt, dass es mit dem Recycling nicht vorangehen könne, solange keine Erleichterungen bei den Verfahren geschaffen würden. Holger Thärichen, Geschäftsführer des Verbands Kommunaler Unternehmen (VKU), habe eine engere Verzahnung von Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz gefordert. Um mehr Kunststoffabfälle abzuschöpfen, habe er sich mit Hinweis auf den weiterhin hohen Anteil von Kunststoffen im Restmüll für einen erneuten Anlauf bei der Wertstofftonne ausgesprochen.

 

Quellen:

  • euwid-recycling.de (1.3.2023)
  • Grafik: © BMUV

 

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