BKV-Workshop beim bvse-Altkunststofftag in Dresden
Mit rund 350 Teilnehmern war die Veranstaltung in Dresden gut besucht. Der Workshop der BKV stieß wie im Vorjahr wieder auf sehr großes Interesse.
Trotz der Pfingstferien in manchen Bundesländern hatten sich zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf den Weg zum 25. Internationalen Altkunststofftag des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. gemacht, der vom 6. bis 7. Juni in der sächsischen Landeshauptstadt stattfand. Die Überschrift der diesjährigen Tagung lautete aufgrund der aktuellen Marktgegebenheiten „Kunststoffrecycling in Bedrängnis“. Diese sind seit Oktober 2022 schwierig, wie bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock in seiner Eröffnungsrede betonte.
Am Nachmittag des ersten Tagungstages begrüßte der Hauptgeschäftsführer der IK-Industrievereinigung Kunststoffverpackungen und BKV-Beiratsmitglied Dr. Martin Engelmann zum Workshop der BKV GmbH, des Thinktanks und Kompetenzcenters der Kunststoffindustrie, rund 120 interessierte Besucherinnen und Besucher. Zu den beiden Themenblöcken „Kunststoffe in der Kreislaufwirtschaft“ und „Kunststoffe in der Umwelt“ gaben jeweils zwei erfahrene Experten kurze Impulsvorträge.
Zum ersten Thema startete Andreas Vogt (Geschäftsführer der Vogt Plastic GmbH) mit „Recycling und Rezyklateinsatz: Was geht und was geht nicht?“ gefolgt von Dr. Pascal Heilmann (Technology Coordinator Plastic, Siemens AG), der in seinem Kurzvortrag „Sustainable Plastics“ die Anforderungen an den qualitätsgesicherten Einsatz von rezyklierten Kunststoffen in technischen Anwendungen im Bereich Elektro/Eletronik aufzeigte. An der anschließenden Podiumsdiskussion nahmen auch Frau Dr. Helen Fürst, Geschäftsführerin der Fürst GmbH, Präsidentin des Verarbeiterverbands GKV und ebenfalls BKV-Beiratsmitglied sowie Dr. Joachim Christiani vom renomierten Ingenieurbüro HTP in Aachen teil. Moderiert wurde der Part von BKV-Projektleiter Ulrich Schlotter. Dieser direkte Austausch zwischen Hersteller und Anwender von Rezyklaten war eines der Workshop-Highlights.
Zum zweiten Themenblock „Kunststoffe in der Umwelt“, der von BKV-Geschäftsführer Dr. Ingo Sartorius moderiert wurde, hielt zuerst BKV-Projektmanagerin Stephanie Cieplik einen Impulsvortrag mit einer Übersicht der wesentlichen BKV-Studien zu diesem Thema, und sie erläuterte den Kontext „Vom Land ins Meer“ einschließlich des Verbleibs von Makro- und Mikrokunststoffen in der terrestrischen und der aquatischen Umwelt. Im Anschluss stellte LyondellBasell Senior Manager Environmental Issues und Vorsitzender der OCS Taskforce, Rob Rutjes, die Industrieinitiative „Operation Clean Sweep“ (OCS) vor. Diese, bereits 1991 gestartete weltweite Initiative der Kunststoffindustrie soll Betrieben und Anlagen dabei helfen, Verfahren einzuführen, die Kunststoffmaterialien von Gewässern fernhalten und den Verlust von Kunststoffpellets, -flocken und -pulver vermeiden. Es handelt sich um ein freiwilliges Programm für den verantwortungsvollen Umgang mit Kunststoffen, an dem mittlerweile Unternehmen und Verbände aus über 60 Ländern beteiligt sind. Am Ende der anschließenden Fachdiskussion, an der auch Senior Manager Sustainable Business & Markets des World Wide Fund For Nature (WWF) Laura Griestop teilnahm, wurde deutlich: Industrie und die NGO betonen gemeinsam die Notwendigkeit vielfältiger Lösungen von der Abfallerfassung und -verwertung bis zum Mikroplastik, national wie global.
Weitere Information: zu den Vortragsdokumenten auf der Veranstaltungswebseite des bvse
Quellen:
- BKV GmbH, www.opcleansweep.org
- Foto: © bvse