BDE und Plastics Europe begrüßen Position des EU-Rats zur Pelletverordnung

Der BDE befürwortet insbesondere die vom EU-Rat vorgesehenen Ausnahmeregelungen für bereits national genehmigte Anlagen.
Mit dem Gesetzesvorschlag der Europäischen Kommission aus dem Jahr 2023 soll die Freisetzung von Kunststoffgranulat in die Umwelt verhindert werden. Das Europäische Parlament hatte bereits im April 2024 seine Verhandlungsposition festgelegt. Laut Zeitplan sollen die Trilogverhandlungen zwischen der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament und dem Rat der Mitgliedstaaten nun in 2025 unter der polnischen Ratspräsidentschaft beginnen.
Zur Weiterentwicklung des ursprünglichen Kommissionsvorschlags schlägt der Rat praktikablere Regelungen und eine Verbesserung der wettbewerbsrechtlichen Gleichbehandlung von Unternehmen vor. So sollen bestehende Umweltmanagementsysteme, die bereits in Anlagen Anwendung finden, und nationale Genehmigungen dazu genutzt werden können, die Verpflichtungen aus der Verordnung zu ersetzen. Auch soll eine Regelung eingeführt werden, die von Nicht-EU-Transportunternehmen verlangt, einen Vertreter in der EU zu benennen, der sicherstellt, dass auch diese Unternehmen die Vorgaben der Verordnung einhalten. Beide Vorschläge werden vom BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft begrüßt. Anja Siegesmund, geschäftsführende Präsidentin des BDE, erklärt hierzu: „Es ist richtig und wichtig, Umweltverschmutzung – wie durch Kunststoffgranulatverluste – konsequent zu bekämpfen. Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass Kunststoffgranulat das Produkt unserer Unternehmen ist und unsere Branche damit eine intrinsische Motivation hat, Verluste zu vermeiden. Das Granulat ist die Grundlage unseres Geschäftsmodells. Verluste sind äußerst selten und treten fast ausschließlich durch Unfälle auf.“
Auch der Verband der europäischen Kunststofferzeuger, Plastics Europe, begrüßt die Position des Rates als entscheidenden Schritt zur Stärkung des Umweltschutzes und zur Förderung einer nachhaltigeren Kunststoffindustrie in Europa. Alexander Röder, Director Climate & Production bei Plastics Europe AISBL, erklärt: „Die vorgeschlagenen Änderungen des Rates stellen eine pragmatische und wirksame Lösung dar, um Pelletverluste entlang der Lieferkette zu verhindern. Sie berücksichtigen die unterschiedliche Handhabung von Kunststoffpellets in Europa und die Notwendigkeit maßgeschneiderter Maßnahmen, um Verluste wirksam zu unterbinden.“ Der Verband unterstütze außerdem nachdrücklich die Aufnahme verbindlicher Maßnahmen für den Transport von Pellets auf dem Seeweg.
Quellen:
- Europäischer Rat (17.12.2024)
- PM BDE (27.12.2024)
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