Auftragsmangel und Umsatzrückgänge in der Kunststoffverarbeitung

TecPart hat am 29. Februar in Berlin den „Marktbericht 2024“ für die Kunststoffverarbeitende Industrie vorgestellt.
Im Jahr 2024 verzeichnet die Branche einen drastischen Umsatzrückgang von 4,3 Prozent beziehungsweise von über drei Milliarden Euro. Damit werden die schlechten Werte des Vorjahres fortgeschrieben, heißt es im „Marktbericht der Kunststoffverarbeitenden Industrie 2024“, den TecPart – Verband Technische Kunststoff-Produkte e.V. am 19. Februar im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz in Berlin vorstellte. Gleichzeitig nutzte der Verband die Präsentation für strategische Handlungsempfehlungen an die die künftige Bundesregierung, die vor allem auf die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit abzielen. Die Lage sei alarmierend mit Blick auf die vergangenen Jahre mit drastischen Kostensteigerungen, Abwanderung und Kapazitätsabbau bei den Kunststoffverarbeitern und den international beschaffenden Kunden, kommentiert der Vorsitzende des TecPart, Felix Loose, in einer Pressemitteilung des Verbands den Bericht. Wie TecPart-Geschäftsführer Michael Weigelt ausführt, zeige sich der Umsatzrückgang insbesondere in den umsatzstärksten Segmenten wie bei den Technischen Teilen mit einem Minus von 5,6 Prozent und in der Baubranche mit einem Minus von 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch die Menge der verarbeiteten Kunststoffe sei von 12,8 Millionen Tonnen auf 12,3 Millionen Tonnen zurückgegangen, während der Anteil von Rezyklaten in Kunststoffteilen von 18,7 auf 19,5 Prozent leicht zugelegt habe. Angesichts des Drucks, unter dem die Kernmärkte für Technische Teile – die Automobilindustrie, die E+E Branche und der Maschinenbau – stehen, seien die Zukunftserwartungen der Kunststoffverarbeitenden Industrie eher negativ geprägt. So würden 84 Prozent der vom Verband befragten Unternehmen planen, ihr Investitionsniveau lediglich zu halten beziehungsweise zu reduzieren. Die Branche brauche schnell eine zukunftsweisende Kurskorrektur. Ihre Chance basiere auf der Kreislaufwirtschaft und deren enormen Innovationspotenzial. Dafür müssten starke Rahmenbedingungen für einen zukunftssicheren Standort hierzulande geschaffen werden, zudem die Stromsteuer gesenkt, die Verwaltung effizienter gemacht und die Arbeitskräftebasis gestärkt werden. Darüber hinaus müsse laut Empfehlungen des Verbands der Kompass Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe neu ausgerichtet werden, um unter anderem Rezyklateinsatz und Recyclingtechnologien zu fördern sowie Standards für recyclingfähige Produkte zu schaffen. Alle Empfehlungen finden sich im Positionspapier des Verbands.
Quellen:
- PM TecPart (19.2.2025)
- Foto: © TecPart