Ab dem Jahr 2024 sollen PET und PS-Rezyklate, bis zu 143 Joghurtbecher und rund 12,5 PET-Flaschen in einem Michelin-Reifen verarbeitet sein, heißt es. Damit tut es der Reifenkonzern dem Wettbewerber Continental gleich, der Ähnliches vor Kurzem für das Jahr 2022 angekündigt hatte. „Wir wollen uns dem gesellschaftlichen Plastikproblem stellen und Lösungen anbieten", erklärt Anish K. Taneja, CEO der Michelin-Region Nordeuropa (Foto). Material für die ersten 100 Reifen soll während der Internationalen Automobilmesse IAA in München (7. bis 12. September 2021), wo Michelin den Recycling-Reifen ausstellt, gesammelt werden. Nach Zahlen des Reifenherstellers könnten fast vier Milliarden PET-Flaschen jedes Jahr für die Herstellung von Reifenfüllstoffen recycelt werden. Die Fasern dafür sollen mittels Depolymerisationsverfahren des französischen Start-ups Carbios, das Michelin laut eigenen Angaben erfolgreich getestet hat, gewonnen werden. Dabei komme ein Enzym zum Einsatz, um das in Kunststoffen oder Textilien enthaltene PET zu depolymerisieren. Aus Monomeren aus farbigen PET-Flaschen entstünden nach der Repolymerisierung hochfeste Reifenfasern, die die technischen Anforderungen des Reifenherstellers erfüllten.
Quellen:
- Euwid Recycling und Entsorgung 35/2021 (31.8.2021)
- Foto: © Michelin