Mit dem BKV-Geschäftsführer Rainer Mantel sprach der Kunststoff-Distributeur Albis GmbH über den aktuellen Rechtsrahmen, rechtliche Entwicklungen und deren Konsequenzen für Unternehmen der Kunststoffindustrie. Gemeinsames Ziel aller Direktiven sei es, so Mantel, die Wiederverwendung zu stärken, die Menge an Abfällen zu verringern, die stoffliche Verwertung von Kunststoffabfällen zu steigern, den Einsatz von Sekundärrohstoffen bei der Herstellung von neuen Produkten aus Kunststoff zu erhöhen und mit allen diesen Maßnahmen letztlich auch unerwünschte Einträge von Kunststoffen in die Umwelt zu minimieren. Zur Ankündigung der EU-Kommission, bis Ende diesen Jahres verbindliche Rezyklateinsatzquoten für Kunststoffverpackungen vorzuschlagen, verweist Mantel im Interview auf die Ergebnisse einer Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM), wonach eine Verdoppelung des Rezyklateinsatzes bis zum Jahr 2025 unter realistischen Bedingungen möglich wäre. Damit ausreichend Rezyklate in erforderlicher Qualität zur Verfügung stehen, müssten mehr Abfälle einem Recyclingprozess zugeführt, die Qualität der Rezyklate gesteigert und die Deponierung von Kunststoffabfällen beendet werden. Zu einer Steigerung des Angebots an hochwertigen Rezyklaten könne laut Mantel mittelfristig auch chemisches Recycling von Abfällen, die für eine werkstoffliche Verwertung ungeeignet sind, beitragen. Eine Studie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) für die BKV habe gezeigt, dass diese Verfahren großtechnisch durchaus wettbewerbsfähig gegenüber der thermischen Verwertung sein könnten. Letztlich gehe es, so Mantel, darum, den Kohlenstoff im Kunststoff weitgehend im Kreislauf zu erhalten. Dem Recycling komme hier eine Schlüsselrolle zu. Aber auch die Nutzung von CO₂ könne langfristig sicher einen Beitrag leisten.
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Quellen:
- albis.com (13.9.2021)
- Bild: © BKV