10 EU-Staaten starten Forschungsprogramm

10 EU-Staaten starten Forschungsprogramm

13.06.2015

10 EU-Staaten starten Forschungsprogramm

Man geht davon aus, dass ein Teil des in den Meeren landenden Kunststoffabfalls unter UV-Strahlung und Wellenschlag in langlebige Mikroplastik-Teilchen zerfällt. Über Herkunft, Verteilung und mögliche toxikologische Wirkungen auf marine Organismen und den Menschen weiß man bislang wenig. Vor diesem Hintergrund starteten 10 EU-Staaten Ende Februar gemeinsam ein Forschungsprogramm zu „Mikroplastik in marinen Systemen“.

Ein Teil des in den Weltmeeren schwimmenden Plastikmülls zerfalle unter UV-Strahlung und Wellenschlag in langlebiges Mikroplastik. Da der Wissensstand über die Herkunft, die räumliche Verteilung von Mikroplastik in marinen Systemen und die toxikologischen Wirkungen auf marine Organismen und auf die Gesundheit des Menschen lückenhaft sei, habe das deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ein europaweites Forschungsprogramm zum Thema Mikroplastik initiiert. Im Februar startete in Zusammenarbeit mit Belgien, Frankreich, Irland, Italien, Niederlande, Norwegen, Portugal, Schweden und Spanien erstmalig eine gemeinsame Förderbekanntmachung über alle zehn Länder hinweg zu "Mikroplastik in marinen Systemen", mit einer Gesamtfördersumme von bis 7,5 Millionen Euro.

Zunächst gehe es bei dieser Pilotmaßnahme um eine einheitliche Messmethodik, um wissenschaftliche Untersuchungen besser vergleichen zu können. Dann soll in einer globalen Studie dargestellt werden, auf welchem Wege Kunststoffe in die Meere gelangen, wie sich die Partikel in der marinen Umwelt verbreiten und welche toxikologischen Effekte sie auf marine Organismen und damit auf den Menschen am Ende der Nahrungskette haben. Laut BMBF ist geplant, dass die Ergebnisse aus den geförderten Projekten in einem gemeinsamen Aktionsplan der G7-Wissenschaftsministerkonferenz zu Forschung und Innovation gegen Meeresvermüllung münden. Die Konferenz soll im Rahmen der deutschen G7-Präsidentschaft im Oktober 2015 in Berlin stattfinden.

Quellen:

  • www.recyclingportal.de
  • www.bundesregierung.de
  • F.A.Z. (6.3.2015)
  • Foto: © BKV

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