Mit Kunststoffen Abfälle vermeiden

Mit Kunststoffen Abfälle vermeiden

21.10.2015

Mit Kunststoffen Abfälle vermeiden

Bevor gebrauchte Kunststoffverpackungen überhaupt in der Umwelt landen und somit zum Problem werden können, tun sie vor allem eines: die Umwelt schützen. Umso mehr muss es darum gehen, Littering zu vermeiden. Wie Kunststoffverpackungen Lebensmittelabfälle reduzieren und damit den Klimafußabdruck von Lebensmitteln verringern helfen, zeigt eine Studie der denkstatt in Wien

Etwa 30 Prozent der Treibhausgasemissionen eines durchschnittlichen Europäers hängen mit der Produktion, Distribution und Verwendung von Lebensmitteln zusammen. Über 100 Millionen Tonnen werfen Europäer im Jahr ungenutzt weg. Inwieweit optimierte Verpackungen die Abfallmenge und Klimarelevanz von Lebensmitteln beeinflussen, hat denkstatt in Kooperation mit zahlreichen Partnern anhand von sechs Fallbeispielen im Jahr 2014 näher untersucht.

Alle Fallbeispiele beziehen sich auf Lebensmittel im österreichischen Handel. Im Rahmen der Untersuchung wird verglichen, wie viel Abfall vor und nach einer Umstellung auf optimierte Verpackungen jeweils anfiel. Im Ergebnis führte in allen Fällen die optimierte Verpackung zu deutlich weniger Abfällen im Handel. Zum Beispiel sank bei einem verpackten Rindfleisch der Abfall von 34 Prozent auf 18 Prozent nach der Optimierung, bei einem Scheibenkäse von 5 auf 0,14 Prozent. Bei einem Hefezopf, der vorher in einem Papierbeutel mit Sichtstreifen verpackt war, ging der Abfall von 11 Prozent auf nur noch 0,8 Prozent zurück, nachdem eine Folienverpackung zum Einsatz gekommen war. Das bedeutet: Selbst wenn die Verpackungsmenge und die damit verbundenen Umweltverbräuche bei der Optimierung steigen, ist der Umweltnutzen durch die Vermeidung des Lebensmittelabfalls deutlich höher – zum Beispiel im Fall des Scheibenkäses um 2,5 mal.

„Da der Klimafußabdruck der Verpackung um ein Vielfaches geringer ist als der Umweltaufwand, den Nahrungsmittel in der Produktion verursachen, muss es Ziel sein, Lebensmittel optimal zu schützen und ihre Haltbarkeit zu verlängern“, zieht Projektleiter Harald Pilz von denkstatt seine Schlüsse aus der Studie.

Die Studie befasst sich bislang nur mit Lebensmittelabfällen, die im Handel entstehen. Die Autoren vermuten, dass der Unterschied noch deutlich ausfalle, beziehe man den Endkonsumenten mit ein. Allerdings liegen zum Einfluss von optimierten Verpackungen auf die Reduktion von Lebensmittelabfallmengen in Haushalten bisher keine quantitativen Daten vor, die ausgewertet werden könnten. Für den Handel will denkstatt in Zusammenarbeit mit Verpackungsherstellern, Verpackern und dem Handel weitere Fallbeispiele identifizieren und bewerten.

Mehr Information: Link zur Kurzfassung der Studie: Vermeidung von Lebensmittelabfällen durch verpackung

Quellen:

  • ara.at
  • denkstatt.at
  • Foto: ratmaner / fotolia

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