„The Great Bubble Barrier“: Sprudelbarrieren gegen Plastikmüll
Das Unternehmen „The Great Bubble Barrier“ will mit Barrikaden aus Luftblasen Kunststoffabfälle aus Flüssen entfernen, bevor sie ins Meer gelangen. Die Technik soll den Angaben nach 86 Prozent des schwimmenden Kunststoffs auffangen und für Fische kein Hindernis sein. Die erste Sprudelbarriere des Unternehmens zum Auffangen von Kunststoffabfällen wurde in einem Amsterdamer Kanal installiert. Weitere sind den Angaben nach in den Niederlanden und in Portugal im Einsatz.
Die Neurobiologin Anne Marieke Eveleens, die Nachhaltigkeitsmanagerin Francis Zoet, die Grafikdesignerin Saskia Studer und der deutsche Marineingenieur Philip Ehrhorn entwickelten gemeinsam die Great Bubble Barrier®, eine Lösung, die Kunststoffabfälle auffängt, während Fische und Schiffe die Flüsse passieren können. Das Quartett gründete 2017 das niederländische Unternehmen „The Great Bubble Barrier“. Mit Hilfe der von ihnen entwickelten Technik, einer Barriere aus Luftblasen, die den in Flüssen schwimmenden Abfälle stoppen und so vor allem verhindern soll, dass diese ins Meer gespült werden, wird über die ganze Breite von Flüssen oder Flussmündungen ein durchlöcherter Schlauch aus PVC diagonal zur Strömung auf dem Grund ausgelegt. Dieser wird kontinuierlich mit Luft durchströmt, so dass ein Blasenvorhang entsteht, der Kunststoffabfälle an die Oberfläche treibt. Die Strömung trägt die gesammelten Abfälle ans Ufer, wodurch sie in einem Becken am Flussrand landen und gesammelt werden können. Kunststoffabfälle von 1 Millimeter bis zu 1 Meter Größe können den Angaben zufolge mit Hilfe der Sprudelbarrieren abgefangen werden und zwar, ohne dass dazu Personal für den Betrieb der Barrieren benötigt werde. Nach mehreren Jahren Forschung und Entwicklung und der Testung in drei Pilotprojekten habe das Unternehmen nun das energieeffizienteste Blasenbarrieresystem entwickelt, erklärt Philip Ehrhorn: „Die einzigartigen Vorteile sind“, so Ehrhorn weiter, „dass das System die gesamte Breite und Tiefe des Flusses abdeckt, rund um die Uhr funktioniert und weder die Fischwanderung noch den Schiffsverkehr stört“. Im Jahr 2017 testete das Start-up einen 180 Meter langen Barriere-Prototyp im Fluss Ijssel in den Niederlanden. Im November 2019 wurde die erste langfristige Great Bubble Barrier auf einem Amsterdamer Kanal eingesetzt. Am 17. September 2024 genehmigten die Stadtverwaltung von Amsterdam und die regionale Wasserbehörde die dauerhafte Installation der Blasensperre, die nun zu einem festen Bestandteil der Wasserstraßen der Stadt werden soll. Weitere Great Bubble-Sprudelbarrieren sind nach Angaben des Unternehmens in den Niederlanden in Katwijk und Harlingen sowie im Rahmen des von der EU kofinanzierten Projekts MAELSTROM in der portugiesischen Region Porto im Einsatz.
Als nächstes will The Great Bubble Barrier weitere Flüsse in Europa und Asien mit der Technologie ausrüsten. Das einfache Gerät könne in jedem Fluss auf der ganzen Welt eingesetzt werden, um die Verschmutzung durch Plastik zu reduzieren.
Quellen:
- PM The Great Bubble Barrier (18.4.2024)
- https://thegreatbubblebarrier.com/
- Foto: © The Great Bubble Barrier