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Schwimmende Müllfalle fischt Abfall aus dem Rhein

Seit September 2022 schwimmt die Müllfalle des gemeinnützigen Kölner Vereins K.R.A.K.E auf dem Fluss bei Rheinkilometer 690,3 in Höhe der Zoobrücke und fischt dort Abfälle aus dem Rhein. Zu den Sponsoren der sogenannten „Rheinkrake“ gehört auch der Kunststoffspezialist Igus.

 

Eine Tonne Müll schwimmt nach Angaben des Vereins K.R.A.K.E. (Kölner-Rhein-Aufräum-Kommando-Einheit) jeden Tag vom Rhein in die Nordsee und von dort aus weiter in die Weltmeere. Mit dem Ziel, die Einträge vom Rhein aus und die Verschmutzung des Flusses mit Kunststoffabfällen zu reduzieren, hat der Verein Mitte September die schwimmende Müllfalle „Rheinkrake“ an einer Rheinbiegung auf Höhe der Kölner Zoobrücke installiert. Das Konzept der passiven Müllfänger hatte ein Mitglied des Vereins bei einem Aufenthalt in London im Einsatz beobachtet: Eine Auffangeinrichtung mit einem Korb, der zwischen zwei Schwimmkörpern befestigt und entgegen der Fließrichtung geöffnet ist. Zusammen mit dem Wasserbau-Ingenieurbüro Schumacher wurde die Rheinkrake den Angaben zufolge nach diesem Vorbild konstruiert und in einer Werft in Niederkassel gebaut. Sie besteht aus zwei 10,30 Meter langen Schwimmkörpern, ist 4,70 Meter breit. Zwischen den Schwimmkörpern befinden sich zwei in die Strömung geöffnete Fangkörbe. Die Müllfalle könne so ausgerichtet werden, dass möglichst viele Abfälle in die Falle schwimmen und eingesammelt werden können. Ein massiver Rechen am Bug halte großes Treibholz und Baumstämme davon ab, in die Müllfalle zu gelangen. Laut Christian Stock, Gründer des K.R.A.K.E.-Vereins, kann die Rheinkrake auch an anderen Stellen und bei unterschiedlichen Wasserständen eingesetzt werden. Er betont, dass die Gerätschaft so konstruiert wurde, dass sie weder Fische noch Vögel gefährdet und auch den Schiffsverkehr nicht behindert. Der eingesammelte Müll wird laut Stock dokumentiert und soll wissenschaftlich ausgewertet werden. In Kooperation mit der Universität Bonn sei ein Müll-Klassifikationsschema erstellt worden, sagt Stock. Eine Langzeitstudie zum Plastikmüll im Rhein soll später Handlungsempfehlungen für die Politik, die Verwaltung und die Zivilgesellschaft geben.

 

Unterstützung für das Projekt Rheinkrake erhielt der Verein unter anderem vom Kölner Unternehmen Igus, das Produkte aus Hochleistungskunststoffen für die Industrie entwickelt und produziert. Erklärtes Ziel des Unternehmens, das nach eigenen Angaben auch Produkte aus bis zu 100 Prozent recyceltem Material herstellt, sei es, eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe voranzutreiben.

 

Quellen:

  • industr.com (20.9.2022)
  • koeln-lotse.de (8.10.2022)
  • krake.koeln
  • Foto: © Igus

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