Runder Tisch Meeresmüll mit Fokus auf Mikroplastik

Der Runde Tisch Meeresmüll unterstützt in Deutschland seit 2016 die nationale Umsetzung der europäischen Meerestrategierahmenrichtlinie mit Hilfe eines breiten Maßnahmenspektrums. Darüber hinaus dient der Runde Tisch als Informations- und Austauschplattform für alle relevanten Interessengruppen. Rund 130 Expertinnen und Experten aus Verwaltung, vor allem aus den Bundesländern im Umfeld von Nord- und Ostsee, Wissenschaft, Wirtschaft und NGO sind Mitglied des Runden Tisches.
Beim letzten Treffen im Niedersächsischen Umweltministerium im Februar 2025 wurden viele der nationalen Maßnahmen aktualisiert. Unter anderem wurde vor dem Hintergrund von Containerunfällen mit Kunststoffpellets das Thema Mikroplastik in den Fokus gerückt. So hatte etwa an der Atlantikküste Ende 2023 ein Handelsschiff vor der Küste Portugals während eines Sturms mehrere Container verloren, die Teil seiner Ladung waren. Einer der Container enthielt Kunststoffpellets, die an der Nordwestküste Spaniens angespült wurden. Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer begrüßte ausdrücklich die Diskussion im Runden Tisch Meeresmüll. Er hob bei dem Treffen die Bedeutung der interdisziplinären Initiative hervor, die bereits zahlreiche Maßnahmen vorangetrieben habe, um einen „guten Umweltzustand der Meere“ zu erreichen, den sogenannten Deskriptor 10 der Meeresstrategierahmenrichtlinie. Der Runde Tisch Meeresmüll gelte als Best-Practice-Ansatz, der nicht nur für die deutsche Nord- und Ostsee alle wichtigen Akteure an einen Tisch bringe, sondern auch international große Beachtung gefunden habe. Zu den Fortschritten des vergangenen Jahres berichtete der Umweltminister, dass das Monitoring in der Nordsee einen positiven Trend zeige, sich die Situation teilweise verbessert habe und weniger Müll im Meer lande als in den Vorjahren. Dennoch sei die Nordsee nicht überall in einem guten Zustand. Tausende Kubikmeter Müll, der größte Teil davon Plastikmüll, befänden sich auf dem Meeresboden der Nordsee. Auch an den Stränden würden immer wieder zahlreiche Müllteile gefunden.
Quellen:
- PM Umweltministerium Niedersachsen (20.2.2025)
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