Studierende an der Eidgenössischen Technischen Universität Zürich (ETH) testeten Technologien, mit denen Kunststoffabfälle aus Flüssen automatisiert entfernt werden sollen. Die Nachwuchsforscherinnen und -forscher, die gegen das globale Problem der Meeresverschmutzung vorgehen wollen, setzen mit ihrem Projekt bei den Flüssen an, damit Abfälle gar nicht erst in die Meere gelangen können. Mit Hilfe eines Roboters sollen die aus Flüssen gefischten Plastikflaschen, Spielzeuge oder Schuhe automatisch sortiert und von biologischen Materialien getrennt werden können.
Die Technologie, die sich laut den Beteiligten durch die Kombination aus unterschiedlichen Techniken von anderen Gewässer-Reinigungssystemen unterscheidet, wurde im Sommer 2021 erstmals in natürlicher Umgebung mehrere Wochen lang auf der Limmat, einem Fluss in der Schweiz, getestet. Auf einer 60 Quadratmeter großen Plattform wurde ein Roboterarm installiert, der die Abfälle trennt, die über ein Förderband mit Hilfe von im Wasser erzeugten Strömungen auf die Plattform gelangen. Algen oder Holz erkenne der Roboter und befördere sie zurück ins Wasser. Bei der automatisierten, robotergestützten Sortierung handle es sich um eine Weltneuheit, so Projektleiter Joachim Schaeffer. Ganz ausgereift sei die Technologie noch nicht, der Roboterarm greife bisweilen noch ins Leere. Auch spielten Strömungen auf den Flüssen eine Rolle. Die während der Einsätze auf der Limmat gewonnenen Erkenntnisse sollen für die Weiterentwicklung der Systeme genutzt werden. Im Jahr 2021 sind Tests auf größeren Flüssen in Afrika, Indien oder Südostasien geplant.
Quellen:
- srf.ch (1.7.2021)
- Foto: © ETH Zürich