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Norwegen: Strandsäuberungen reduzieren Mikroplastik im Meer deutlich

Das Land bezahlt laut einer Dokumentation des Wissenschaftsmagazins „National Geographic“ seit fünf Jahren Vollzeitkräfte, die gemeinsam mit Freiwilligen Kunststoffabfälle an den Norwegischen Küsten einsammeln. Seit 2020 haben sie demnach fast 21.700 Kilometer Küste gesäubert. Laut einer Studie der unabhängigen Forschungsorganisation Norce in Bergen ist die Menge an Mikroplastik im Wasser und an der Küste einer Insel bei Bergen nach einem Jahr Strandreinigung deutlich zurückgegangen.
 
Norwegen hatte das groß angelegte Säuberungsprogramm, das den Angaben zufolge durch eine Abgabe von drei Kronen (etwa 25 Eurocent) auf Plastiktüten finanziert wird, mit dem Ziel gestartet, bis Ende 2023 bis zu 40 Prozent des Meeresmülls von Norwegens Küste zu entfernen. Das Programm beschäftigt Vollzeit-Küstenreiniger, die die Strände den Angaben zufolge mit zahlreichen Freiwilligen seit 2020 von mehreren Tausend Tonnen Meeresmüll gereinigt haben. Die Säuberungsaktionen könnten, wie Norce betont, zwar nicht verhindern, dass weitere Abfälle angespült werden, sollen aber laut einer Studie der Organisation die Mikroplastik-Konzentration im Meerwasser und an den Stränden deutlich reduziert haben. Den Rückgang führen die Wissenschaftler darauf zurück, dass die Kunststoffabfälle entfernt wurden, bevor sie durch UV-Licht und Temperatureinflüsse in kleinere Stücke zerfallen wären, aus denen dann durch weiteren Zerfall Mikroplastik entstünde. „Wenn Plastik aus der Umwelt entfernt wird, bevor es in eine aktive Abbauphase eintritt, wird die Bildung von Mikroplastik in der Umwelt reduziert. Mikroplastik, das ansonsten ins Meer gelangen könnte, wurde um 99,9 Prozent reduziert“, sagt die Mikrobiologin und leitende Forscherin Gunhild Bødtker von Norce. Reinigungsaktionen zur Beseitigung von Kunststoffabfällen an den Küsten seien der beste Weg, um die Zersetzung der Abfälle in Mikroplastik zu verhindern. Sie lohnten sich daher durchaus.

 
Quellen:

  • ICWA (29.10.2024)
  • National Geographic (9.1.2025)
  • Infosperber (1.2.2025)
  • Oceanographic Magazine
  • Foto: © Angela Compagnone / Unsplash

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