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Mehr Kunststoffabfälle durch Corona

Etwa 8,4 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle sollen von der Covid-19-Pandemie bis August 2021 in 193 Staaten vorrangig im asiatischen Raum verursacht worden seien. Das schätzen Forscherinnen und Forscher der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, die darin vor allem eine Bedrohung des Lebens im Meer sehen.

 

Die Forschenden der Chinesischen Akademie der Wissenschaften veröffentlichten ihre Studie in den „Proceedings“ der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften (PNAS). Bei den geschätzten rund 8,4 Millionen Tonnen gehen sie davon aus, dass der Großteil (87,4 Prozent) in Krankenhäusern insbesondere in asiatischen Ländern entstanden ist. Lediglich 7,6 Prozent sollen auf den privaten Gebrauch (Masken und andere Schutzausrüstung) zurückzuführen sein. Der während der Pandemie boomende Onlinehandel soll für rund 4,7 Prozent der zusätzlichen Kunststoffabfälle verantwortlich sein.

Nach Einschätzung des chinesischen Forscherteams um die Wissenschaftler Yiming Peng und Peipei Wu verstärkt dieser zusätzliche Abfall das bestehende Problem der Verschmutzung der Meere durch Kunststoffabfälle. Die Pandemie habe zu einem erhöhten Bedarf an Einwegkunststoffprodukten geführt. Vor allem regionale Pandemieschwerpunkte seien mit der Verarbeitung der Abfälle überfordert, so dass nicht alle Schutzausrüstungen und Verpackungsmaterialien ordnungsgemäß behandelt bzw. recycelt würden, sondern in der Umwelt landeten und von da aus teilweise in die Ozeane gelangten.

So seien seit Jahresbeginn bis August laut des Berichts über 25.000 Tonnen des Corona-Mülls in die Weltmeere eingetragen worden. Allein für Masken sei laut eines aktuellen Berichts, auf den sich die Forscher beziehen, von 1,56 Milliarden Stück auszugehen, die in die Ozeane gespült worden seien. Um die Meeresumwelt und -bewohner vor den Folgen solcher Einträge zu schützen, forderten die Forscher einen besseren Umgang mit medizinischen Abfällen, insbesondere in Entwicklungsländern.

 

Mehr Information: Studie „Plastic waste release caused by COVID-19 and its fate in the global ocean”

 

Quellen:

  • umweltwirtschaft.com (12.11.2021)
  • Foto: @ Straenmll / Pixabay

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