KFW-Kredit für Indonesiens Kampf gegen Plastikmüll
Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) einen Vertrag mit dem indonesischen Finanzministerium abgeschlossen, der ein Reformprogramm zur Verringerung des Plastikmülls im Meer und zur Förderung der Kreislaufwirtschaft beinhaltet. Dafür stellt die KfW ein Darlehen in Höhe von 400 Millionen Euro bereit.
Das Vorhaben setzt die KfW nach eigenen Angaben in enger Zusammenarbeit mit der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) und der französischen Agentur für Entwicklungszusammenarbeit Agence Française de Développement (AFD) um. Es ist Teil der 2018 von der KfW, der Europäischen Investitionsbank (EIB) und der Agence Française de Développement (AFD) ins Leben gerufenen Clean Oceans Initiative. Die Initiative fördert Projekte gegen Plastikmüll in Flüssen, Meeren und an Land. Im Rahmen der Initiative sollen 4 Milliarden Euro für öffentliche und private Projekte bereitgestellt werden.
In Indonesien gelangen jährlich laut Schätzungen des indonesischen Instituts für Wissenschaften 620.000 Tonnen Plastikmüll in die Meere. Einem Aktionsplan der Regierung des Inselstaates zufolge soll diese Menge bis 2025 um 70 Prozent im Vergleich zu 2017 reduziert werden. Mit dem von der KfW erhaltenen Kredit sollen wichtige Strukturreformen des Landes zur Verbesserung der Abfallwirtschaft mit besonderem Fokus auf optimierte Entsorgungssysteme von Kunststoffabfällen unterstützt werden, teilt die KfW mit. Ein wesentliches Element des Reformprogramms ist den Angaben nach der Aufbau einer Kreislaufwirtschaft. Materialien und Produkte sollen so lange wie möglich wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden. Darüber hinaus wird auch eine Reduktion der Kunststoffproduktion angestrebt sowie die Einschränkung von Einwegkunststoffprodukten und ihrer Verwendung, heißt es in einer Pressemitteilung der KfW. Indonesien wolle den Privatsektor an Müllvermeidungsstrategien und perspektivisch an der Finanzierung des Systems beteiligen. Dieser Ansatz soll Anreize für Hersteller bieten, verstärkt zu recyclen und umweltfreundliche Verpackungsmaterialien zu verwenden. Die für die Abfallbewirtschaftung zuständigen Kommunen sollen bei der Verbesserung des Abfallmanagements unterstützt werden. Neu sei, dass die Kommunen ihre Abfallgebühren behalten und für ein besseres Abfallmanagement einsetzen können. Dünn besiedelte und ressourcenschwache Kommunen in den Küstengebieten sollen im Rahmen des Reformprogramms der Regierung zusätzlich Unterstützung bei der Umsetzung erhalten.
Quellen:
- PM KfW (31.7.2024)
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