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Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht

Eine weitere Studie im Rahmen des MicBin-Verbundprojektes zum Forschungsschwerpunkt „Plastik in der Umwelt“ gibt Hinweise, wie sogenannte Blindwerteinträge bei der Mikroplastik-Analytik entstehen können und wie damit umgegangen werden sollte. So führt die Studie laut frei zugänglichem Abstract den Nachweis, dass Einmal-Handschuhe eine Quelle für unkorrekte PE-Befunde sein können. Die Autoren empfehlen, einen den gesamten Analysevorgang begleitenden Prozessblindwert mitzuführen, um falsche Befunde zu vermeiden.

Der Nachweis von allgegenwärtigen Mikrokunststoffen stelle eine analytische Herausforderung dar, schreiben die Autoren der Studie „When Good Intentions Go Bad – False Positive Microplastic Detection Caused by Disposable Gloves“, der bei Environmental Science & Technology erschienen und kostenpflichtig bei ACS Publications einsehbar ist. Bei der Probennahme, der Probenvorbereitung und schließlich bei der Analyse bestehe ein hohes Risiko der Kontamination der Probe. Wie groß das Potenzial sei, die Probe bei Benutzung von Einweg-Laborhandschuhen und -Reagenzien während der Probenvorbereitung zu verunreinigen und schließlich das Messergebnis fehl zu interpretieren, das habe diese Studie untersucht. Dazu habe man das Sickerwasser von zehn verschiedenen Handschuh-Typen analysiert und in fast allen Sickerwässern Polyethylen (PE) gefunden. Dabei soll es sich um Stearate und Fettsäuren handeln, die mit gängigen Analysemethoden fälschlicherweise als Polyethylen identifiziert werden. Ebenso könne das häufig in der Mikroplastikforschung bei der Probenvorbereitung eingesetzte Natriumdodecylsulfat, eine waschaktive Substanz, zu Verwechselungen mit PE und damit zu einer erheblichen Überschätzung der PE-Menge führen.

Zur Publikation: https://doi.org/10.1021/acs.est.0c03742

Quellen:

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