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Forschungsprojekt soll Plastik in der Ostsee reduzieren

Am 15. September 2023 startete das Projekt „Circular Ocean-bound Plastic (COP)“ mit einem Treffen der Projektgruppe in Danzig in Polen. Die transnationale Initiative zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung in der südlichen Ostsee wird den Angaben zufolge über einen Zeitraum von drei Jahren mit knapp 2,02 Millionen Euro gefördert durch Interreg South Baltic mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Koordiniert wird das Projekt von Clean, dem dänischen Wasser- und Umweltcluster. Weitere Beteiligte sind das Ocean Plastic Forum, das Plast Center Denmark, der schwedische Sustainable Business Hub, die University of Gdansk, die Gdansk Water Foundation und das Gdansk Sports Center.
 

 

Etwa 80 Prozent des Kunststoffs in der Ostsee stammen nach Angaben der Europäischen Umweltagentur (EUA) aus landbasierten Quellen, einschließlich städtischer und ländlicher Aktivitäten wie Industrie, Tourismus oder Picknicks und Veranstaltungen in Ufernähe. Ziel des COP-Projektes ist es, Kunststoff möglichst nahe an seiner Quelle bereits aus dem Flusssystem zu entfernen und Möglichkeiten für die Wiederverwendung und das Recycling der Abfälle zu identifizieren. Die Universität Rostock und das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde wollen in dem Verbundprojekt mit ihren Partnern zunächst die wichtigsten Verschmutzungsquellen im Rostocker Stadtgebiet identifizieren. Zu ihren Forschungsaktivitäten gehören vor allem die Entwicklung und Erprobung eines Monitoringsystems zur Erfassung des Verschmutzungszustandes verschiedener Flussbereiche sowie die Bewertung der wichtigsten Abfallarten, zeitlichen Trends und der Wege, auf denen die Kunststoffabfälle in die Flüsse gelangen. Eine räumliche Analyse soll darüber hinaus die wichtigsten Verschmutzungsquellen aufzeigen. Auf dieser Grundlage sollen Lösungen entwickelt werden, um die im Fluss befindlichen Kunststoffabfälle effektiv zu sammeln und wiederzuverwerten. Basierend auf diesen Erkenntnissen sollen zusätzlich Vermeidungsstrategien erarbeitet werden, die nicht nur im Untersuchungsgebiet Rostock, sondern auch in den weiteren beteiligten Städten Aarhus in Dänemark, Malmö in Schweden und Danzig in Polen anwendbar sind. Neben Lösungen, die unmittelbar an den Eintragsquellen ansetzen sollen, sollen auch Geräte zum Einsatz kommen, die die Abfälle aus dem Oberflächenwasser der Flüsse entfernen. Die eingesammelten Kunststoffabfälle sollen später hinsichtlich der mechanischen und chemischen Recyclingfähigkeit bewertet werden. Schließlich sollen Best-Practice-Beispiele entwickelt werden, um Einträge von Kunststoffabfällen in Rostock und anderen Städten entlang der Ostsee effektiv zu reduzieren und Abfälle, die in die Gewässer gelangen, einzusammeln.
 
Quellen:

  • circularoceanplastic.eu (30.11.2023)
  • PM Uni Rostock (1.2.2024)
  • fs-journal.de (8.2.2024)
  • Foto: © Clean Denmark

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