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Ausblick auf 2023: BKV-Projekt zur Vermeidung von Pelletverlusten

In dem Arbeitsschwerpunkt „Kunststoffe in der Umwelt“ will die BKV in 2023 ihre Arbeit zum Thema Pelletverluste fortsetzen. Damit knüpft die BKV an die „Sonderbetrachtung Pelletverluste“ an, die 2022 erschienen ist und erstmals eine mengenmäßige Abschätzung der in Deutschland in die Umwelt eingetragenen Pellets ausweist. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen nun im Austausch mit der Kunststoffwertschöpfungskette einschließlich der Recycler vertieft und erweitert werden. Ziel ist es, daraus Maßnahmen abzuleiten, die die Unternehmen anwenden und umsetzen, um so Einträge von Pellets in die Umwelt zu verhindern. Unterstützend sollen die Erkenntnisse für die nationale und europäische Normenarbeit nutzbar gemacht werden.
 

 

Pelletverluste zu quantifizieren, stellt nach wie vor eine Herausforderung dar. Die BKV hat im Jahr 2022 eine „Sonderbetrachtung Pelletverluste“ vorgelegt, die erstmals eine Abschätzung leistet, von welcher Menge an Pelletverlusten man in Deutschland ausgehen kann. Im Ergebnis bildet die Sonderbetrachtung ein Datenmodell für Deutschland für das Jahr 2020 ab und macht deutlich, an welchen Stellen Pellets freigesetzt werden und welche Einträge in die Umwelt beim Umgang mit Pellets besonders relevant sind (s. „Kunststoffe in der Umwelt: Pelletverluste umfassend betrachtet“). Die Untersuchung leistet somit einen Beitrag dazu, Defizite zu erkennen und entsprechende Maßnahmen abzuleiten, damit Einträge von Pellets in die Umwelt zukünftig minimiert bzw. verhindert werden. Denn die Erkenntnisse, an welcher Stelle welche Mengen potenziell eingetragen werden, helfen, effiziente Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Hierzu soll in diesem Jahr der Dialog mit den Akteuren der Kunststoffwertschöpfungskette, einschließlich der Recycler fortgesetzt und vertieft werden. Brancheninitiativen wie „Null Granulatverlust“, „Null Pelletverlust“ und „Operation Clean Sweep“ sind wichtige Pilotprojekte zur Vermeidung der Einträge von Kunststoffen in die Umwelt. Durch den Austausch sollen die Ergebnisse der „Sonderbetrachtung Pelletverluste“ mit Erkenntnissen und Praxiserfahrungen dieser Initiativen zusammengeführt werden, um Anforderungen für Minderungsmaßnahmen abzuleiten. Insbesondere sollen alle vorhandenen Informationen auch für die Unternehmen der Kunststoffrecyclingindustrie zugänglich gemacht werden. In einem nächsten Schritt sollen dann die Ergebnisse des Dialogs auch in die Normenarbeit sowohl auf deutscher wie auch auf europäischer Ebene einfließen.

 

Von besonderem Interesse werden dabei die Erkenntnisse der praktischen Anwendung von „Operation Clean Sweep®“ (OCS) sein, ein internationales Programm der Kunststofferzeuger, das sich dafür einsetzt, den Verlust von Kunststoffgranulat, -flakes und -pulver zu vermeiden und sicherzustellen, dass diese Materialien nicht in die Umwelt gelangen. Ab Februar 2023 starten nun Plastics Europe, der Verband der Kunststoffhersteller in Europa, und EuPC, der Verband der europäischen Kunststoffverarbeiter, das erste europäische Zertifizierungssystem für OCS. Dieses System ermöglicht es, Maßnahmen zur Minimierung bzw. Verhinderung von Granulatverlusten in der gesamten Kunststofflieferkette durch externe Auditierung zu zertifizieren. „Die festgelegten Mindestanforderungen sollen regelmäßig durch akkreditierte Zertifizierungsstellen überprüft werden. Außerdem werden die zertifizierten Unternehmen in einem öffentlichen Online-Register aufgeführt, und es wird jährlich über die Entwicklung der Zertifizierung berichtet, einschließlich Schätzungen der Pelletverluste und Leistungsindikatoren,“ so die europäischen Verbände.

 

Ansprechpartnerin für dieses Thema ist Stephanie Cieplik

 

Quellen:

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